Alle Jahre wieder zugemüllt
Der Sommer verschärft das Abfallproblem an Badestellen und in Grünanlagen
An diesem Mittag sieht es an der Kleinen Badewiese in Gatow eigentlich ganz manierlich aus. Wegen der eher kühlen Temperaturen liegen nur wenige Besucher auf der Wiese. Die Mülleimer sind geleert.
Es gibt aber auch andere Bilder, von denen eine Leserin berichtet hatte. Kaum hätte es die ersten Sommertage gegeben, seien Massen zur Kleinen Badewiese geströmt. Die Abfalltonnen wären schnell voll gewesen und der Unrat wurde daneben gepackt oder einfach liegen gelassen. Ähnliche Klagen gab es auch bei anderen Badestellen oder zum Havelwanderweg und Spektegrünzug, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie sind auch dem Bezirksamt bekannt.
Die Situation sei in jedem Sommer so, habe sich in diesem Jahr aber eher noch verschärft, lautet die Einschätzung dort. Viele Menschen ziehe es nach den langen Einschränkungen noch mehr ins Freie. Nicht alle würden sich entsprechend verhalten.
Dabei werde schon eine Menge getan, um den Müllbergen Herr zu werden, wird ebenfalls beteuert. Nicht nur durch das Bezirksamt, sondern auch durch die BSR. Die ist inzwischen für mehrere Grünanlagen verantwortlich, etwa den Münsinger Park und die Kleine Badewiese.
Bei Flächen, die sich in der Zuständigkeit des Grünflächenamts befinden, werde in teilweise sehr kurzfristigen Abständen gereinigt. Im Spektegrünzug passiere das allein dreimal während eines Wochenendes. Für solche Einsätze brauche es aber Personal und das kostet Geld.
Es werde auch versucht, manche Müllsünder auf frischer Tat zu ertappen, was aber zugegebenermaßen nicht ganz einfach sei. Die Kiezstreifen des Ordnungsamts könnten natürlich schon wegen ihrer überschaubaren Mannschaftsstärke nicht überall sein. Außerdem sind sie gerade an einem Sommer-Hotspot besonders gefordert. Nämlich am Groß-Glienicker See, wo bei hohem Verkehrsaufkommen die Uferpromenade gesperrt wird, um dadurch wildes Parken zu verhindern.
Es bleibt deshalb vor allem der Appell an den gesunden Menschenverstand. Mülleimer benutzen, aber wenn sie voll sind, den Abfall nicht einfach daneben stellen. Was spricht eigentlich dagegen, Kartons, Dosen und Türen wieder mit nach Hause zu nehmen und sie dort zu entsorgen?
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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