Haussperling macht das Rennen
Zählaktion "Stunde der Wintervögel" ausgewertet

Der Haussperling ist Berlins Wintervogel Nummer eins. Bei der NABU-Zählaktion "Stunde der Wintervögel" verteidigte der Spatz erneut seine Spitzenposition.

Rund 3700 Berliner haben bei der Aktion im Januar mitgemacht. Sie zählten in ihren Gärten an zwei Tagen knapp 82 000 Vögel. Am häufigsten wurde der für Berlin typische Spatz beobachtet. Damit konnte der Haussperling zum zehnten Mal in Folge seine Spitzenposition verteidigen. Platz zwei belegt die Kohlmeise mit mehr als 10 000 gezählten Tieren, gefolgt von der Blaumeise, der Nebelkrähe und der Amsel. Sorge bereitet dem NABU Berlin nach wie vor der Grünfink. War dieser typische Gartenbewohner 2013 noch die fünfthäufigste Vogelart in Berlin, liegt er jetzt nur noch auf Rang 12. Der Naturschutzbund (NABU) vermutet hier einen Zusammenhang mit einer seit mehreren Jahren beobachteten Parasitenerkrankung.

Gewinner waren dagegen Star und Eichelhäher. Die kamen diesmal äußerst zahlreich. "Während der Star in den milden Wintern zunehmend in Mitteleuropa bleibt, suchen uns ungewöhnlich viele Eichelhäher aus dem Norden, aus Skandinavien und Russland, auf", sagt Ansgar Poloczek, Biologe und Artenschutzreferent des NABU Berlin. Grund dafür sei, dass sich die Eichelhäher in ihren angestammten Brutgebieten stark vermehren konnten und nun im Winter auf andere Regionen ausweichen.

Trotz der positiven Bilanz haben die Vogelexperten des NABU seit Beginn der Wintervogelzählungen im Jahr 2011 insgesamt einen abnehmenden Trend festgestellt. „Das muss aber nicht unbedingt ein Grund zur Beunruhigung sein", sagt Ansgar Poloczek. Je milder und schneeärmer der Winter sei, desto geringer sei auch die Zahl der Vögel in den Gärten. "Das zeigen die Daten aus den letzten zehn Jahren.“ Erst wenn es länger friert oder Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten, vor allem dort, wo Futterhäuschen stehen. Bundesweit hatte die Vogelzählaktion mehr als 143 000 Teilnehmer – ein Rekord. 2019 waren es 5000 weniger. Die Berliner meldeten ihre Beobachtungen aus 2445 Gärten.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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