Zukunftsstadt: Mierendorff-Kiez in Phase 2 des Wettbewerbs

Auf der Suche nach Ausrufezeichen: Eine Initiative im Mierendorff-Kiez will dem Viertel zu Wiedererkennungswert verhelfen. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg. Nächste Etappe auf dem Weg zum nachhaltigen Paradekiez: Ein neu bestimmtes Zukunftsteam soll mit den Inselbewohnern Vorhaben ersinnen, die weithin Signale senden. Nur wer deutschlandweit auffällt, kommt ins Finale des Wettbewerbs Zukunftsstadt.

Sie sieht nicht anders aus als am letzten Tag des Jahres 2016. Und dennoch: Seit Januar 2017 ist auf der Mierendorff-Insel etwas anders. Das einzige Berliner Experimentierfeld im bundesweiten Wettbewerb Zukunftsstadt ist nun tatsächlich eine Runde weiter. Statt 50 Rivalen aus ganz Deutschland hat das Projekt „Nachhaltige Mierendorff-Insel 2030“ nur noch 19 neben sich, bekommt für die Umsetzung von Zukunftsvisionen erstmals Geld überwiesen – und wird diese Summe von bis zu 200 000 Euro auch brauchen.

Die Bürger reden mit

Wofür die Projektverantwortlichen Andrea Isermann-Kühn und Patricia Spengler sie ausgeben? Die Bürger werden es sagen. Denn ihre Teilhabe am Projekt gehört maßgeblich zum Schlüsselwort „nachhaltig“. "Mit unserem Wettbewerb bringen wir die kreativen Ideen aus der Forschung mit den lokalen Bedürfnissen in den Städten zusammen", kündigte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) in diesem Sinne an. Von Bestand werden die Verbesserungen für eine Stadt von Morgen nur sein, wenn Bürger sie mittragen. „Bis zum Juni 2018 stehen Mittel bereit, um im gemeinsamen Miteinander von Einwohnern, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft ein Handlungskonzept für die nachhaltige Stadtteilentwicklung zu erarbeiten“, erklärt die Projektverantwortliche Kühn. Handlungskonzept – das klingt akademisch-abstrakt. Für die Erstellung eines Handlungskonzepts gilt die Frage: Was wollt Ihr denn? Und dann: Wie erreichen wir es?

Antwort gibt ein neu gewähltes Zukunftsteam, das einem Querschnitt der Inselgesellschaft entsprechen soll. Zu den 14 Akteuren gehören neben Abgesandten verschiedener Einrichtungen und Initiativen aus dem Kiez auch "normale" Bürger. Von nun an tagt dieses Gremium monatlich, um den Fortschritt bei der Konzepterstellung zu bewerten. Und in der Zwischenzeit arbeiten Arbeitsgruppen an den Themenschwerpunkten Jugend, Mobilität, Senioren, Wohnstandort und Wohnumfeld. Hier sollen sie emporwachsen, die „Leuchttürme“, mit denen man bundesweit Aufsehen erregen will.

Leuchttürme suchen

Die Modellstadt von 2030 muss von Weitem erkennbar sein, sich abheben von der Konkurrenz, um am Ende vielleicht die wirklich kiezbewegenden Fördersummen aus dem Forschungsministerium einzustreichen. Ob eine neu gestaltete Uferpromenade am Spreebord diese Leuchtturmwirkung haben kann? Erste Überlegungen gingen in die Richtung eines Skulpturenparks, gestaltet mit der ansässigen Bildgießerei Noack. Und womöglich entsteht dabei sogar so etwas wie die West Side Gallery? Zukunftsmusik.

Welche Vorhaben mit Signalwirkung sich tatsächlich durchsetzen, erfährt die Öffentlichkeit bei den nächsten großen Insel-Konferenzen. Sie sind für Juni und November 2017 sowie für April 2018 zu erwarten. Bis dahin muss ein Plan stehen, mit dem die Insulaner es auch mit Anrainern wilder Wasser aufnehmen können. Im Rennen ist neben Städten wie Dresden, Wolfsburg und Oberhausen auch der ostseenahe Ort Amt Peental/Loitz. Leuchttürme braucht man dort nicht lange zu suchen. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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