Neue Bikesharing-Anbieter postieren Fahrräder nur in Citylage

Die ersten Räder sind schon da: Lidl-Bike stellt seine Drahtesel derzeit an zentralen Stellen auf – und überlässt Kunden die Verbreitung innerhalb des S-Bahnrings. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Teilen liegt im Trend – aber ausgerechnet die idealen Fahrrad-Ortsteile Westend und Grunewald fehlen zunächst im Geschäftsgebiet der neuen Bikesharing-Anbieter Nextbike und Lidl. Dafür wimmelt es in der City vor Drahteseln.

Das neue Zeitalter des Fahrradverleihens beginnt mit alten Fragen: Wo sollen die beiden neuen Anbieter ihre Vehikel stationieren? Und welchen Teilen der Stadt dürfen sie das Glück des geteilten Rads vorenthalten? Nextbike und Lidl-Bike, entstanden aus einer Liaison des Lebensmitteldiscounters mit der Deutschen Bahn, wollen alles besser machen als der abgelöste Service Call a Bike. Aber bei der Einführung in Charlottenburg-Wilmersdorf zeigt sich: Auch sie kommen nicht um ein Dilemma herum.

jwd wird abgehängt

Da, wo Busse und Bahnen spärlich fahren, lässt sich ein Leihfahrradnetz kaum lukrativ betreiben. Und im City-Gebiet, wo das Netz funktioniert, fahren die Menschen lieber Bus und Bahn. Eichkamp, Grunewald und Westend? Diese Orte wären aus Sicht des SPD-Verkehrsexperten Jürgen Murach ideal, um mit Leihrädern Entfernungen zu überbrücken. Nur kommen sie in den Planungen von Nextbike und Lidl nicht vor.

„Fahrräder sollten in der richtigen Menge an der richtigen Stelle stehen“, fordert Murach eine gerechte Verteilung. Will heißen: Die SPD möchte politisch Einfluss nehmen und einen Beschluss erwirken. Zunächst stellte sie in der BVV eine Anfrage bei Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Der nannte erste Zahlen: Mit 54 Stationen und 227 Rädern gibt Nextbike demnächst in Charlottenburg-Wilmersdorf sein innerstädtisches Debüt.

Lidl ist schon da, aber ohne feste Stationen. Man setzt darauf, dass sich die Räder von den massiv bestückten Einführungsstandorten aus gleichmäßig verteilen. Bei der frei beweglichen Flotte gilt das Prinzip: gemietet, wo gefunden. Allerdings nur im S-Bahnring. Ob es die Räder jemals in außenliegende Ortsteile schaffen? Regulierung, wie sie die SPD anstreben will, lehnt beispielsweise die FDP ab. Deren Sprecher Pascal Tschörner möchte die Marktwirtschaft entscheiden lassen und freut sich auf einen „Wettbewerb um die beste Idee und beste Umsetzung“. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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