Rückkehr zum Leistungssport in kleinen Schritten
Leichtathelten und Fußballer trainieren wieder – aber allein
Die Sportvereine hat die Schließung der Sportstätten hart getroffen. Es gibt keine Wettkämpfe, der Spielbetrieb und reguläres Training finden nicht statt. Viele Vorstände blicken sorgenvoll in die Zukunft. Bleiben die Mitglieder uns treu oder treten sie aus dem Verein aus?
Der Bezirkssportbund hat sich deshalb mit einem Aufruf an alle Sportler gewandt, ihren Vereinen treu zu bleiben. Er wurde als Plakat an alle Mitgliedsvereine verschickt, die diese aushängen sollen. Zu sehen sind darauf die Anfang dieses Jahres als beste Sportler des Bezirks ausgezeichneten Einzelsportler und Mannschaften. „Wir machen das präventiv. Bisher hat uns kein Verein von Austritten berichtet“, sagt Jens Lehmann, Vorsitzender des Bezirkssportbundes.
Die Öffnung von vier Sportanlagen Ende April hat bei den Leichtathleten für etwas Erleichterung gesorgt. Einzeln und auf einige Stunden am Tag begrenzt ist ein individuelles Training möglich. Der Athletik-Club Berlin (ACB) zum Beispiel lässt seine Läufer auf seiner Heimanlage, dem Stadion Wuhletal, wieder trainieren. Dabei gelten natürlich strengste Corona-Auflagen.
„Bei uns ist die Lage stabil“, erklärt auch Lutz Kramer, Leiter der Abteilung Leichtathletik des ACB. „Unsere Leichtathleten sind ehrgeizig und wissen, welche Möglichkeiten sie in unserem Verein haben.“ Sie hätten trotz Corona vor allem die anstehenden Wettkämpfe im Auge, von denen sie einfach hofften, dass der eine oder andere doch noch in diesem Jahr stattfindet. „Sorgen machen wir uns eher über unsere Sportkurse für Senioren“, erklärt er.
Die Leistungssportler haben nach der Schließung der Sportanlagen ihr Training in öffentlichen Grünanlagen oder anderen Plätzen weitergeführt. Der Trainer führte die Aufsicht darüber per Telefon, ließ sich Einheiten und Leistungen durchgeben und nahm sie in seine Aufzeichnungen auf wie zum Beispiel beim Kaulsdorfer Alexandro Seiler. Der 15-Jährige ist die größte Nachwuchshoffnung des ACB im Mehrkampf. Im Stadion Wuhletal darf er vorerst aber nur den Start beim Sprint üben oder die unterschiedlichen Laufdisziplinen trainieren. „Weitsprung oder Dreisprung sind tabu. Das sind technische Disziplinen“, erläutert er. „Trotzdem ist es schön, auch die anderen und den Trainer mal wiederzusehen.“ Zu den anderen Sportlern und dem Trainer gilt es allerdings, den coronabedingten Sicherheitsabstand auch auf den Laufbahnen einzuhalten.
Bei den Mannschaftssportarten ist die Situation schwieriger. Das Bezirksamt hat zwar auch die Sportanlage des BSV Eintracht Mahlsdorf Mahlsdorf, die Sportanlage Am Rosenhag, für den Individualsport freigegeben. Doch die Fußballer können sich auch hier nur mit Sprints oder Dauerlauf fit halten. BSV-Chef Thomas Loest glaubt aber nicht, dass ihm die Mitglieder davonlaufen: „Der Fußball erzeugt auch eine starke Bindung an den Verein.“ Dennoch sei es wichtig, dass bald darüber entschieden werde, wie es mit der Saison weitergeht.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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