Kein Projektstopp in Marzahn-Hellersdorf
Radweg in der Gülzower Straße wird wie geplant gebaut

In der Gülzower Straße soll ein geschützter Radfahrstreifen gebaut werden.  | Foto: Stefan Fruhner
2Bilder
  • In der Gülzower Straße soll ein geschützter Radfahrstreifen gebaut werden.
  • Foto: Stefan Fruhner
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Das Thema Radwege erhitzt seit Wochen die Gemüter. Im Juni hatte die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) angekündigt, bereits geplante Ausbauprojekte zunächst zu stoppen und zu überprüfen, wenn diese den Autoverkehr beeinträchtigen.

Die Fraktionen von Die Linke, SPD und Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatten daraufhin in einem Antrag gefordert, dass sich die BVV „gegen den sofortigen Radwegestopp der neuen Verkehrssenatorin ausspricht“. Die Senatsverkehrsverwaltung beendete inzwischen die Prüfung von elf Radwegprojekten an Hauptstraßen, deren Bau in den kommenden drei Monaten beginnen sollte. Für Marzahn-Hellersdorf ergeben sich keine Änderungen. So kann der Radweg in der Gülzower Straße im Abschnitt zwischen den Kreuzungen Gutenberg- und Hellersdorfer Straße wie geplant errichtet werden. Laut Planung ist auf 450 Metern Länge ein geschützter Radfahrstreifen vorgesehen.

Nach Angaben von Stefan Fruhner vom Netzwerk Fahrradfreundliches Marzahn-Hellersdorf sei die Maßnahme wichtig und dringend notwendig. „Auf den gesamten Bezirk gesehen ist sie leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärte er in einer Mitteilung. Nicht nur auf den 450 Metern, sondern auf der gesamten Altentreptower Straße und Gülzower Straße entspräche der Radweg nicht annähernd den Kriterien des Mobilitätsgesetzes.

Auch vermisst Fruhner Vorschläge unter anderem zur Allee der Kosmonauten. Um das Radfahren dort sicherer zu machen, müsste der rechte Parkstreifen in beiden Fahrtrichtungen in einen Radweg umgewandelt werden. „Dass der aktuelle Senat dazu bereit ist, erscheint unwahrscheinlich“, erklärt der Radfahrexperte des Netzwerkes.

Bürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) teilte auf Nachfrage der Berliner Woche zudem mit, dass alle weiteren zwischen dem Bezirk und dem Senat besprochenen Radwegprojekte geplant werden können. Dazu lägen ihr keine neuen Informationen vor. Wie viel Geld dem Bezirk für den Ausbau der Radwege in diesem Jahr zur Verfügung steht, sei ihr nicht bekannt. Die Senatsverwaltung verwalte die finanziellen Mittel und informiere nur, ob Geld vorhanden sei oder nicht. „Wie viel Geld zur Verfügung steht, wird in der Regel nicht kommuniziert.“

In der Gülzower Straße soll ein geschützter Radfahrstreifen gebaut werden.  | Foto: Stefan Fruhner
In der Gülzower Straße macht das Fahrradfahren aufgrund des schlechten Zustands des Untergrunds keine Freude. | Foto:  Stefan Fruhner
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 450× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 265× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Organspende - ja oder nein? Das ist eine persönliche Entscheidung, die jeder treffen sollte.

Eine persönliche Entscheidung
Organspende – ja oder nein?

Haben Sie bereits mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden über das Thema Organspende gesprochen? Vielleicht haben Sie sogar Ihren Willen durch einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung dokumentiert. Doch wissen Sie, was es mit dem Organspende-Register auf sich hat? Rund um dieses Thema gibt es viele Fragen. Obwohl die Einstellung zur Organspende in der deutschen Bevölkerung seit Jahren positiv ist, gibt es deutlich weniger Organspenden als in anderen europäischen Ländern. Warum das so...

  • Hermsdorf
  • 13.05.24
  • 131× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.