Stellen bleiben unbesetzt
Kein Amtsarzt mehr in Neukölln
In unserer vorigen Ausgabe berichteten wir darüber, dass der Notdienst des Sozialpsychiatrischen Dienstes nicht mehr arbeiten kann, weil Stellen nicht besetzt sind. Aber auch in anderen Bereichen sieht es mau aus.
Der personelle Mangel betrifft unter anderem die Position des Amtsarztes als Leiter des Gesundheitsamtes und ihm unterstellte Hygienemediziner. Ab September wird es auch keinen Amtsarzt und keine Stellvertretung mehr geben.
Der Amtsarzt ist beispielsweise für den medizinischen Katastrophenschutz, für die Einhaltung von Gesundheitsvorschriften und für Entscheidungen bei hoch ansteckenden Erkrankungen zuständig. Zudem hat der Neuköllner Amtsarzt bisher auch Aufgaben im Hygiene- oder Psychiatriebereich übernommen, weil dort, wie erwähnt, Stellen unbesetzt sind. „Das ist zukünftig nicht mehr möglich, sodass es zu weiteren Einschränkungen kommen kann“, so Gesundheitsstadtrat Liecke (CDU).
Stadtweites Problem
In anderen Stadtteilen sieht es übrigens kaum besser aus: Laut Liecke werden ab 2022 nur noch vier Bezirke einen leitenden Amtsarzt haben. Für die desolate Situation macht er die vergleichsweise schlechte Bezahlung der Ärzte im öffentlichen Dienst verantwortlich. Hier müsse der Senat für bessere Bedingungen sorgen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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