Bäume stärken, Wege erneuern
Im Schillerkiez werden Baumscheiben vergrößert und Bürgersteige barrierefrei

Stadtrat Jochen Biedermann beim ersten Spatenstich an der Ecke Weise- und Selchower Straße. | Foto:  Schilp
  • Stadtrat Jochen Biedermann beim ersten Spatenstich an der Ecke Weise- und Selchower Straße.
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Ein Spatenstich, der beispielgebend sein soll: Am 24. Oktober haben Arbeiten an der Weisestraße begonnen. Ziel ist, die Bäume zu stärken und gleichzeitig die Gehwege zu erneuern.

Die Grundlage bildet ein Gutachten. Der Zustand der Bäume im Schillerkiez wurde Anfang 2022 untersucht und eine „Leitplanung“ entwickelt, zu finden unter https://bit.ly/3gn7ldT. „Die Lebensbedingungen für die Hälfte der 707 Bäume könnten sich mit relativ geringem Aufwand verbessern“, sagt Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen). Der erste Schritt wird nun an der Weisestraße getan, auf dem 330 Meter langen Abschnitt zwischen Flughafen- und Herrfurthstraße. In fünf Abschnitten schaffen Experten größere Baumscheiben für rund 30 Winterlinden, die leicht bis deutlich geschwächt sind. Sie bekommen mehr Wurzelraum, Druckluft lockert den Boden, Dünger und Substrate verbessern ihn.

Die maroden Gehwege werden erneuert und barrierefrei, sodass Fußgänger besser vorankommen. Ein leichtes Gefälle sorgt dafür, dass Regenwasser in die Baumscheiben abfließt. Die Arbeiten finden auf beiden Seiten der Straße statt. Einzige Ausnahme ist der westliche Bereich zwischen Flughafen- und Selchower Straße, hier wurde der Bürgersteig bereits erneuert, neue Baumscheiben werden aber angelegt. Läuft alles nach Plan, soll das Ganze in drei Monaten fertig sein. „Mit dieser Maßnahme wird es nicht getan sein, schließlich haben wir rund 20 000 Straßenbäume in Neukölln“, so Biedermann. Aber irgendwo müsse man anfangen und Erfahrungen sammeln, die dann ähnlichen Projekten zugutekämen. Auf dem Teilstück der Weisestraße sind im Frühling weitere Arbeiten an der Fahrbahn angedacht. Ein Planungsbüro prüfe derzeit Varianten, erklärt der Stadtrat. So könnten beispielsweise einige Baumscheiben auch zur Straße hin erweitert werden. Auf heutigen Stellplätzen würde dann eine luft- und wasserdurchlässige Befestigung geschaffen. Dort dürften aber keine Autos mehr, sondern nur noch Fahrräder parken.

Die 375 000 Euro für die Arbeiten kommen aus einem Fördertopf der Senatsumweltverwaltung. Um auch anderswo etwas für die Bäume zu tun, bedürfe es weiterer Sondermittel. „Aber wenn wir erst einmal wissen, wofür genau wir das Geld brauchen, ist es auch einfacher, es zu beantragen“, sagt Biedermann.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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