Weniger Verkehr im Reuterkiez
Online-Beteiligung für neues Konzept läuft nur noch wenige Tage lang

Vor wenigen Jahren verschwand das Kopfsteinpflaster auf der Friedelstraße, damit Radler besser vorankommen. Doch seitdem nutzen auch Autofahrer die Aphaltstrecke gerne. | Foto:  Schilp
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  • Vor wenigen Jahren verschwand das Kopfsteinpflaster auf der Friedelstraße, damit Radler besser vorankommen. Doch seitdem nutzen auch Autofahrer die Aphaltstrecke gerne.
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Schluss mit dem starken Durchgangsverkehr: Das Reuterviertel soll zu Neuköllns erstem „Kiezblock“ werden. Die zweite Beteiligungsrunde läuft bis zum 16. Februar. Geht alles nach Plan, ist das endgültige Konzept im Juni fertig.

Grob gesagt, funktioniert ein „Kiezblock“ so: Anwohner und Anlieferer können prinzipiell weiterhin jede Adresse mit dem Auto erreichen. Doch ein System aus Einbahnstraßen, Diagonalsperren und „modalen Filtern“, die für Radler, aber nicht für Pkw durchlässig sind, macht die Nebenstraßen als Schleichwege unattraktiv. Ziel ist es, die Gegend angenehmer und sicherer für Fußgänger und Radfahrer zu machen und ihnen mehr öffentlichen Raum zuzugestehen.

Drei "Kiezblocks" haben die Bezirksverordneten im Mai vergangenen Jahres beschlossen: im Richard-, Schiller- und Reuterviertel. Nach der Wahl im Oktober vereinbarte die Mehrheit von SPD und Grünen, sie auch in die Tat umzusetzen. Mehr noch, im gemeinsamen Papier der beiden Fraktionen heißt es: „Darüber hinaus werden weitere Kieze ermittelt und in den folgenden Jahren umgebaut. Im Fokus sind dabei dicht besiedelte Quartiere.“ Das Ganze ist übrigens keine Berliner Idee. Im verkehrsgeplagten Barcelona gibt es seit Jahren „Superblocks“ (katalanisch: Superilles).

Zurück zum Reuterkiez: Das Gebiet, um das es geht, liegt zwischen Sonnenallee, Maybachufer, Kottbusser Damm und Weichselstraße. Der einzige echte Hauptverkehrsweg ist die Pannierstraße, und das soll auch in Zukunft so bleiben. Rund 8000 Autos werden dort werktags gezählt. Zum Vergleich: Auf Sonnenallee und Kottbusser Damm sind es gut 20 000. Aber auf der Reuter- und der Friedelstraße sowie auf dem östlichen Maybachufer rollen fast genauso viele Pkw oder Lkw. Etliche von ihnen queren den Landwehrkanal über die Hobrechtbrücke. 7000 Fahrzeuge sind es dort am Tag, 40 Prozent von ihnen steuern kein Ziel im Kiez an, sondern durchfahren das Quartier lediglich.

Drei unterschiedliche Varianten für eine effektive Verkehrslenkung und -beruhigung haben die beauftragten Planer entwickelt und sie am 25. Januar der Öffentlichkeit zur Diskussion vorgestellt. Wer Einzelheiten wissen möchte: Die gesamte Veranstaltung ist unter www.meinberlin.de zu sehen. Dort können auch Kommentare und Anregungen hinterlassen werden.

Vor wenigen Jahren verschwand das Kopfsteinpflaster auf der Friedelstraße, damit Radler besser vorankommen. Doch seitdem nutzen auch Autofahrer die Aphaltstrecke gerne. | Foto:  Schilp
Vor wenigen Jahren verschwand das Kopfsteinpflaster auf der Friedelstraße, damit Radler besser vorankommen. Doch seitdem nutzen auch Autofahrer die Aphaltstrecke gerne. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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