Anwohnerantrag erfolgreich
Radstreifen auf der Hermannstraße soll schon nächstes Jahr Wirklichkeit werden
Überraschung und Freude bei der Initiative „Hermannstraße für Alle“: Am 9. Dezember haben die Mitglieder des bezirklichen Verkehrsausschusses mehrheitlich für ihren Anwohnerantrag gestimmt. Darin wird gefordert, dass die Hermannstraße noch vor dem Winter 2021 einen durchgängigen Radweg bekommt.
Wie mehrfach berichtet, plant das Bezirksamt gemeinsam mit der Senatsverkehrsverwaltung seit geraumer Zeit Radstreifen an der Hermannstraße, die als besonders gefährlich gilt. Die Bauarbeiten sollen Anfang kommenden Jahres im Süden, an der Glasower Straße, beginnen.
„Eine durchgängige Lösung war uns aber nicht vor 2022 in Aussicht gestellt worden. Dass die Hermannstraße jetzt auf der Prioritätenlisten ganz nach oben gewandert ist, freut uns sehr“, sagt Gesa Jessen von der Initiative.
Der Ausschuss hat sich dafür ausgesprochen, die Planungen für den nördlichen Abschnitt voranzutreiben. An besonders gefahrenträchtigen Stellen könnten erst einmal provisorische Maßnahmen greifen: Sperrelemente, die das Parken vor Kreuzungen verhindern, oder ein Verbot des Gehwegparkens zwischen Selchower und Herrfurthstraße, um die Gefahr des „Doorings“ zu mindern. Darunter ist das plötzliche Aufreißen der Fahrertür zu verstehen, gegen die ein Radler dann prallt. So geschehen vor dreieinhalb Jahren an der Ecke Kienitzer Straße. Der 55-jährige Radfahrer starb.
Forderung seit schwerem Unfall
Seitdem rissen die Forderungen nach sicheren Wegen nicht ab. Schließlich gründete sich die Initiative „Hermannstraße für Alle“. Sie organisiert seit Monaten Fahrraddemos und hat in wenigen Wochen mehr 2200 Unterschriften für ihren Anwohnerantrag gesammelt. Mit Erfolg. Die Grünen, Linken und die SPD im Ausschuss votierten für den Antrag, CDU und AfD dagegen. Nun muss noch die gesamte Bezirksverordnetenversammlung über den Antrag abstimmen, sie folgt aber in der Regel den Ausschussempfehlungen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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