Republik Sambia wird aktiv
Neue Hoffnung für ruinöse Villa

Die Villa vor Schönholz war viele Jahre ein „verlassener Ort“. Jetzt plant die Republik Sambia, sie zu sichern und renovieren zu lassen. | Foto: Bernd Wähner
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  • Die Villa vor Schönholz war viele Jahre ein „verlassener Ort“. Jetzt plant die Republik Sambia, sie zu sichern und renovieren zu lassen.
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Sie ist einer der prominentesten „vergessenen Orte“ im Bezirk: die Villa vor Schönholz. Einst ein ansehnliches Gebäude, verfällt sie immer mehr. Doch es gibt Hoffnung.

In den vergangenen drei Jahren gab es dort 16 Polizei- und Feuerwehreinsätze, unter anderem weil es dort brannte oder sich Personen illegal in der Bauruine aufhielten. Doch nicht nur das Gebäude sieht heruntergekommen aus. Der Garten verwildert, Zaundurchbrüche sind inzwischen mit rot-weißem Flatterband provisorisch gesichert. Eine neue Nutzung war lange Zeit nicht in Sicht, denn die Immobilie gehört der Republik Sambia. Deshalb konnten weder das Bezirksamt noch der Senat tätig werden, um die Villa wieder zu beleben. Doch nun gibt es Hoffnung.

„Das Auswärtige Amt und das Bezirksamt Pankow befinden sich in regelmäßigem Austausch mit der Botschaft der Republik Sambia“, teilt der Chef der Senatskanzler, Florian Graf (CDU), auf Anfrage des Abgeordnetenhausmitgliedes Lars Bocian (CDU) mit. „Per Verbalnote vom 25. Januar 2024 an das Auswärtige Amt informierte die Botschaft der Republik Sambia, dass die Regierung der Republik Sambia die Entscheidung getroffen hat, das Gebäude zu renovieren, um es wieder für Botschaftszwecke nutzen zu können.“ Erste Maßnahmen würden die Errichtung eines neuen Zauns sowie ein Verschließen aller offenen Zugänge beinhalten. Ebenso solle ein Sicherheitsunternehmen beauftragt werden, welches die Bewachung des Geländes übernimmt, teilt die Botschaft mit.

Die Gründerzeitvilla an der Straße vor Schönholz 23 hat eine lange und bewegte Geschichte. Das Gebäude wurde im Laufe des vergangenen Jahrhunderts unter anderem als Restaurant, Altenheim, vom nahegelegenen Friedhof für die Aufbewahrung von Leichen, als Polizeidienststelle, von der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) und sogar mal vom Gewerbeamt Pankow genutzt. Anfang dieses Jahrtausends kaufte die Republik Sambia die Immobilie. Sie sollte saniert und als Botschaft hergerichtet werden. Doch dann entschied man sich anders und bezog ein Gebäude in Mitte. Seit dem steht die Villa leer.

Vor etwa zwei Jahren stellte die CDU-Fraktion in der BVV deshalb bereits den Antrag, dass das Bezirksamt prüfen solle, ob ein bezirklicher Fachbedarf für die Nutzung des Grundstücks an der Straße vor Schönholz 23 besteht. Dieser Verwaltungsschritt wäre nötig gewesen, denn erst wenn ein Fachbedarf besteht, könnten weitere Schritte gegangen werden, um die Immobilie wieder einer Nutzung durch den Bezirk zuzuführen. Doch das Bezirksamt teile nach Abfrage bei seinen Fachämtern mit, dass kein Fachbedarf bestehe. Dieser Vorstoß zur Rettung der Villa verlief ebenso im Sande wie der Vorschlag, die Villa als Baudenkmal einzustufen.

Dass die Villa vor Schönholz eine komplizierte Immobile ist, musste auch der Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen) erfahren: „Ich hatte mehrfach versucht, mit der Berliner Botschaft Sambias in Kontakt zu treten, bislang ohne Reaktion“, berichtete er vor einem Jahr. „Dicke Bretter wollen hier gebohrt werden.“ Er meinte, dass vielleicht zu prüfen wäre, ob die Botschaft Sambias bereit ist, das Grundstück zu veräußern oder es gegen ein anderes zu tauschen.

Umso überraschender ist jetzt die Nachricht, dass die Republik Sambia auf ihrem Grundstück jetzt doch selbst aktiv werden will.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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