Wie soll die neue Schwimmhalle aussehen? Mitmach-Aktion für Pankower gestartet

Ihr Bad ist tiefergelegt: Studentin Lara Wischnewski erläutert ihren Entwurf. Frank Henkel (links) und Andreas Scholz-Fleischmann, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe, hören interessiert zu. | Foto: Schilp
  • Ihr Bad ist tiefergelegt: Studentin Lara Wischnewski erläutert ihren Entwurf. Frank Henkel (links) und Andreas Scholz-Fleischmann, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe, hören interessiert zu.
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Pankow. Bis die Pankower im neuen Hallenbad in der Wolfshagener Straße 91 schwimmen, saunieren und sich vergnügen können, werden noch mindestens viereinhalb Jahre ins Land gehen. Doch weil die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) nicht an den Wünschen der künftigen Besucher vorbeiplanen wollen, haben sie jetzt die Aktion „Ihre Ideen sind gefragt“ gestartet.

Vier Ecken, vier Wände, Wasser rein, fertig – so habe man früher Schwimmhallen gebaut, sagt Frank Henkel (CDU), Innensenator und Aufsichtsratsvorsitzender der BBB. Doch die Ansprüche seien gestiegen. Um Anregungen zu geben, was alles möglich sein könnte, ist bis zum 4. September eine kleine Ausstellung unter freiem Himmel im Sommerbad zu sehen: Acht Studentinnen und Studenten der TU Braunschweig präsentieren dort ihre Entwürfe.

Für die BBB ist das Vorhaben etwas ganz Besonderes. Vor 20 Jahren gegründet, dürfen sie jetzt zum ersten Mal ein neues Bad errichten. Genau genommen sind es zwei: Insgesamt 60 Millionen Euro hat das Abgeordnetenhaus für Schwimmhallen in Pankow und Mariendorf bewilligt. Das Geld kommt aus dem Topf „Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt“ (Siwa).

„Wir planen an der Wolfshagener Straße ein Multifunktionalbad, denn wir haben in Berlin viel Wasserfläche für Sportler, aber relativ wenig für Familien, Kinder und ältere Menschen“, so der BBB-Vorstandsvorsitzende Andreas Scholz-Fleischmann. Das Freibad bleibe wie es ist. Die Ruine der alten Volksschwimmhalle werde abgerissen, das Grundstück – zurzeit noch durch einen Zaun vom Freibad-Areal getrennt – werde vom Berliner Immobilienfonds gerade an die BBB zurückübertragen.

Dass die Wahl auf Pankow fiel, ist kein Zufall. „Der Bezirk wächst berlinweit am stärksten, allein in Elisabethaue werden Wohnungen für rund 10.000 Menschen gebaut. Wir rechnen damit, dass es im Jahre 2030 etwa rund 60.000 neue Pankower gibt“, sagt Henkel. Aber auch jetzt besteht schon Bedarf: „Das nächste Hallenbad liegt in Buch, das ist gerade für Schüler ein weiter Weg“, sagt BBB-Sprecher Matthias Oloew.

Genügend Platz für den Neubau ist da, das Schwimmbadgelände misst etwa 100.000 Quadratmeter. Ursprünglich sollte es aber doppelt so groß werden. Im Jahre 1958 legte das Kollektiv Walter Hinkefuss und Heinz Graffunder einen Plan für einen riesigen Freizeitpark vor – inklusive Promenade, Läden, Kino und Restaurant. Doch das Projekt wurde abgespeckt. Freibad und Schwimmhalle entstanden übrigens im Rahmen des „Nationalen Aufbauwerks“. Viele Pankower halfen damals freiwillig beim Bau.

Zurück in die Gegenwart: Im September wird es Baugrunduntersuchungen auf dem Gelände geben. Liegen die Ergebnisse vor, können die eigentlichen Planungen beginnen. Pankower haben nun die Möglichkeit, bis zum 22. September ihre Ideen und Wünsche für die neue Wasserlandschaft zu äußern. Wem in einer anderen Stadt ein Bad besonders gefallen hat, kann auch einfach diesen Namen nennen.

Die Adresse: Berliner Bäder-Betriebe, Stichwort: Neubauten, Sachsendamm 2–4, 10829 Berlin oder per E-Mail neubauten@berlinerbaeder.de. Unter allen Einsendungen wird ein Preis verlost. Der Gewinner darf vier Stunden lang mit 25 Freunden, Verwandten und Bekannten die gesamte Thomas-Mann-Schwimmhalle in Prenzlauer Berg in Beschlag nehmen. Die Sanierung des Bades ist fast abgeschlossen, Anfang nächsten Jahres wird es wiedereröffnet. „Der Sieger und seine Gäste werden die ersten offiziellen Nutzer sein“, so Oloew. sus

Die Entwürfe der Studenten sind täglich bis 4. September von 8 bis 20 Uhr zu sehen. Wer nur die Ausstellung besuchen möchte, kann ab 17 Uhr kommen und zahlt 1,50 Euro Eintritt. Den Katalog zur Schau gibt es an der Kasse des Bades.
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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