Dicke Luft im Klassenzimmer: Schüler initiierten Lüftungswettbewerb
Die jungen Energiemanager der Grundschule am Falkplatz haben die dicke Luft in den Klassenräumen der Schule satt. In den vergangenen Monaten initiierten sie deshalb mit Unterstützung des Projektes „Köpfchen statt Kohle“ einen Lüftungswettbewerb.
Es ist eigentlich ein Problem in fast allen Schule: Schlechte Luft in den Unterrichtsräumen im Winter. Der Grund: Es wird zwar geheizt, aber damit möglichst wenig Wärme entweicht, wird kaum gelüftet. „Im Klassenzimmer steigt deshalb der Kohlenstoffdioxidgehalt schon kurz nach Unterrichtsbeginn meist auf kritische Werte“, sagt Richard Häusler. Er leitet das Projekt „Köpfchen statt Kohle“ der stratum GmbH. Dieses Projekt unterstützt Schulen im Auftrage des Bezirksamtes unter anderem bei den Themen Energie- und damit Betriebskosteneinsparung.
Das Projekt initiiert an Schulen die Gründung von Energiemanager-Gruppen. Dabei handelt es sich um Schüler der fünften und sechsten Klassen, die gemeinsam überlegen, wie effektiv mit Energie an ihrer Schule umgegangen werden kann. In der Grundschule am Falkplatz gibt es derzeit 15 solcher Energiemanager. Diese beschäftigen sich seit Beginn des Schuljahres mit der Frage: Wie können Schüler und Lehrer effektiv lüften, ohne im Winter zu viel Wärme aus den Fenstern zu lassen? Ihre Idee: Wir veranstalten einen Lüftungswettbewerb in allen Klassen.
Die Schule gehört zu den größten Grundschulen Pankows. Deshalb hatten die Energieaktivisten eine Menge zu tun. Unterstützt von ihrem Lehrer Elia Henze stellten sie in allen 27 Klassenräumen Messanzeigen für die Schüler und Lehrkräfte auf. Auf diesen wurde der jeweils aktuelle Kohlenstoffdioxid-Gehalt im Klassenzimmer ebenso angezeigt, wie die jeweilige Raumtemperatur. Die Herausforderung bestand nun darin, während des Unterrichtstages sowohl gute Luft zum Lernen, als auch angenehme Raumtemperaturen zu schaffen, ohne Energie zu verschwenden. „Intelligentes Lüftungsverhalten“ war also gefragt.
„Um ein Ergebnis im Lüftungswettbewerb zu bekommen, hatten die Schüler der Energiegruppe in allen Klassen zusätzlich Datenlogger installiert“, sagt Häusler. „Diese zeichneten alle fünf Minuten die Temperatur- und Kohlenstoffdioxid-Werte auf. Dabei ist eine große Menge an Daten zusammengekommen, sodass die jungen Energiemanager vier Wochen lang Diagramme auswerteten und diskutierten, ehe die Wettbewerbssieger feststanden.“ Der Aufwand hat sich gelohnt. In den meisten Klassen wurde sehr effektiv gelüftet.
Valentin, einer der Energiemanager aus der Klasse 5b sagt: „Das Projekt hat großen Spaß gemacht. Wir haben viel über das richtige Lüften gelernt. Wir mussten aber auch feststellen, dass es zwischen den einzelnen Klassen große Unterschiede gab. Einige lüfteten kaum. Da war der Kohlendioxid-Wert dann auch den ganzen Tag über sehr hoch. Andere lüfteten fleißig und hatten deshalb auch gute Luft in den Klassenräumen.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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