Umstritten bis heute
Das Ernst-Thälmann-Denkmal soll eine Kommentierung bekommen

Das Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße. | Foto: Bernd Wähner
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  • Das Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße.
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Das monumentale Ernst-Thälmann-Denkmal prägt die Greifswalder zwischen Danziger Straße und S-Bahnhof. Doch wer war Ernst Thälmann? Und warum wurde ihm ein solch großes Denkmal errichtet?

Diese Frage stellen sich heute nicht wenige. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschloss deshalb bereits Ende 2013, dass sich das Bezirksamt für eine Kommentierung neben dem Denkmal einsetzen soll. Die Biographie Thälmanns und die Geschichte seines Denkmals sollten „historisch kritisch aufgearbeitet, kommentiert und anschaulich gemacht werden“. Der entsprechende Text solle unter Federführung der Pankower Gedenktafelkommission von qualifizierter, sachverständiger Seite verfasst werden.

Die Pankower Kommission „Kunst im öffentlichen Raum“ beschäftigte sich daraufhin 2014 mit dem Thema. Dabei wurde allen Beteiligten klar, dass es sich bei dem Thälmann-Denkmal um einen Ort der Geschichte mit vielfältigen inhaltlichen und historischen Schichtungen und Deutungsebenen handelt. Deshalb wollte man sich mit einem Kolloquium dem Thema „Kommentierung des Denkmals“ nähern. Denkmalschützer, Historiker, Kunsthistoriker, Stadtplaner und Anwohner sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen und Empfehlungen für eine Kommentierung geben, entschied die Kommission seinerzeit.

Dem Bezirksamt fehlten aber lange Zeit die personellen und finanziellen Mittel, um den BVV-Beschluss umzusetzen. Doch nun gibt es Bewegung in der Sache. So stehen Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau-Ost zur Verfügung. Und um Anregungen für die geplante Kommentierung zu bekommen, findet am 27. November von 12 bis 20 Uhr ein Kolloquium mit Fachleuten und Pankower Bürgern statt. In der Wabe in der Danziger Straße 101 gibt es zunächst Fachvorträge, unter anderem zum Denkmalschutz für die Siedlung Ernst-Thälmann-Park, zur Geschichte des Denkmals, zur Person Thälmanns und auch zu historischen Kommentierungen im Stadtraum. Danach findet eine Podiumsdiskussion statt. Interessierte können sich für dieses Kolloquium auf http://asurl.de/143t anmelden. Nach dieser Veranstaltung wird das Bezirksamt im kommenden Jahr einen künstlerischen Wettbewerb ausloben, wobei Vorschläge für die Kommentierung eingereicht werden können. Eine Jury wird die Ideen auswählen, die in einer zweiten Wettbewerbsstufe weiter auszuarbeiten sind. Danach wird entschieden, wie die Kommentierung konkret erfolgen soll.

Entworfen wurde das Denkmal für Ernst Thälmann (1886-1944) von Lew Kerbel. Thälmann war Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschland. Er wurde 1933 von den Nazis verhaftet und 1944 im KZ Buchenwald erschossen. Die DDR-Führung wollte ihn im seinerzeit neu entstandenen Vorzeigewohngebiet mit diesem Denkmal ehren. Offiziell eingeweiht wurde es 1986. Seit 1990 werden der Sockel des Denkmals und die Plastik immer wieder besprüht. Und alle paar Monate wird die Farbe dann wieder entfernt. Doch nicht nur die großflächigen Schmierereien sorgen für Gesprächsstoff. Seit der Wende wird alle paar Jahre von unterschiedlicher Seite die Forderung erhoben, das Denkmal abzureißen.

Das Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße. | Foto: Bernd Wähner
In absehbarer Zeit soll es kommentiert werden: Das Thälmann-Denkmal.  | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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