Volkspark auf Trümmern: Auf der früheren Oderbruchkippe angelegt

Bänke und Müllkörbe im Park wirken derzeit nicht sonderlich attraktiv. Aber ab 2020 soll der Park aufgewertet werden. | Foto: Bernd Wähner
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  • Bänke und Müllkörbe im Park wirken derzeit nicht sonderlich attraktiv. Aber ab 2020 soll der Park aufgewertet werden.
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Er ist eine der größten Grünanlagen im Bezirk: Der Volkspark Prenzlauer Berg. Ein bisschen hat ihm der Mauerpark inzwischen den Rang abgelaufen, doch das hat auch seine Vorteile. Man finden hier Ruhe und Entspannung.

Der 28 Hektar große Park ist nicht so überlaufen. Viele Prenzlberger, vor allem neu hinzugezogene, haben ihn allerdings gar nicht auf dem Schirm. Denn er liegt ganz am Rande des Ortsteils. Bis zur Wende ins 20. Jahrhundert war das heutige Volkspark-Gelände noch Ackerland. Danach entstanden hier überwiegend Kleingartenparzellen. Es wurde Obst und Gemüse angebaut. Doch ab Mitte der 1950er Jahre wurde die gesamte Fläche umgenutzt. In Ost-Berlin wurde seinerzeit die Entscheidung getroffen, den zerstörten Innenstadtbereich zu enttrümmern und danach neu aufzubauen.

Die damaligen Stadtväter trafen die Entscheidung, große Mengen des Trümmerschutts auf dem heutigen Gelände des Volksparks zu entsorgen. Wegen der Nähe zur Oderbruchstraße erhielt dieser Bereich den treffenden Namen „Oderbruchkippe“.

Auf der damaligen Oderbruchkippe wurden zwischen 1954 und 1977 insgesamt 15 Millionen Kubikmeter Schutt abgeladen. Mit den einzelnen Schuttschichten, die aufgeschüttet wurden, trug man zugleich Mutterboden auf. Nach und nach wurde die neu entstandene Landschaft mit Pappeln, Eschenahorn und Robinien bepflanzt. 1969 erhielt die neue Grünanlage ihren Namen „Volkspark Prenzlauer Berg“. Danach überließ man den Park weitgehend der Natur und ihrem Wachstum.Allerdings wurden im Park mehrere Kunstwerke aufgestellt. Dazu gehörten unter anderem die Plastiken „Fuchs“ sowie „Vater und Sohn“ von Stefan Horota und „Ziege“ von Gerhard Rommel. Diese sind inzwischen leider von Metalldieben gestohlen worden. Noch erhalten, inzwischen aber total beschmiert, sind die „Rodelnden Kinder“ von Erwin Damerow aus dem Jahre 1972.

Am Parkeingang an der Hohenschönhausener Straße wurde außerdem 1981 ein Denkmal für die „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ aufgebaut. Das landete 1991 nach seinem Abbau im Deutschen Historischen Museum. An der Stelle des Denkmals wurde 1998 das „Tor zum Prenzlauer Berg“, geschaffen von Walter Göritz, eingeweiht.

Die Natur im Park entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten prächtig. Während sich der Gehölzbestand überwiegend auf Pappeln- und Ahorn-Bäume beschränkt, gibt es im Park heute eine Vielzahl von Sträuchern und Wildkrautarten auf den Wiesen. Über 80 Kraut- und Grasarten sind hier zu finden. Diese Vielfalt lockt auch Vögel an. Immerhin knapp 60 verschiedene Vogelarten sind bereits im Volkspark beobachtet worden.

Allerdings finden sich im Park auch beschädigte Bänke, holprige Wege und gesperrte Spielgeräte. Außerdem sind Informationstafeln beschmiert. Deshalb regte die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung eine Sanierung an. Das Bezirksamt wies allerdings darauf hin, dass zurzeit ein Parkanlagenkonzept erstellt wird. Daraus folgend soll der Volkspark Prenzlauer Berg in der Investitionsplanung für 2020 mit 600 000 Euro bedacht werden. So wird es also noch etwas dauern, ehe der Volkspark weiter aufgewertet wird, aber die Sanierung kommt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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