Klangbrei im Schlafzimmer
Anwohner des Mauerparks fordern Durchsetzung geltenden Rechts

Der Mauerpark ist ein Magnet für Berliner und Touristen gleichermaßen. An Wochenenden wird er schon mal von 5000 Menschen bevölkert. Die spielen Ball, grillen, trinken, reden und machen vielerorts Musik. Und das bis tief in die Nacht.

Was die Parkbesucher vergnügt, stört die Anwohner gewaltig. Vor allem die Musik, die nicht selten mit allerhand Beschallungstechnik noch verstärkt wird. Der Klangbrei dringt dann von Freitagabend bis Sonntagnacht in die Wohn- und Schlafzimmer der Anwohner ein. Warum setzt der Bezirk geltende gesetzliche Regelungen nicht durch? Das wollte Jean Marc Lebon von der Nachbarschaftsinitiative Mauerpark auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vom Bezirksamt wissen. Immerhin sei der Lärmschutz gesetzlich geregelt – insbesondere die Nacht-, Sonntags- und Feiertagsruhe.

Das Problem mit dem Lärm sei dem Bezirksamt bekannt, erklärt Umweltstadtrat Daniel Krüger (für AfD). Deshalb werden nur in vereinzelten Fällen überhaupt Veranstaltungen im Mauerpark vom Bezirksamt genehmigt. Die einzige Veranstaltung, die für dieses Jahr genehmigt worden sei, ist das sonntägliche Karaoke im Amphitheater. Das darf 2018 an insgesamt 23 Sonntagen von 15 bis 19.45 Uhr stattfinden. Alle andere mit Verstärkern gespielte Musik sei nicht genehmigt und somit illegal, sagt Krüger.

Das Bezirksamt könne aber kaum etwas gegen den Lärm tun. So stünden dem Ordnungsamt nicht genug Mitarbeiter für regelmäßige Kontrollen zur Verfügung. Und nachts dürfen die Mitarbeiter erst gar nicht eingesetzt werden. Der Gesamtpersonalrat stimmt deren Einsatz nach 22 Uhr nicht zu. Ein weiteres Problem: Die Musiker, die im Mauerpark musizieren, kommen aus aller Welt. Will man sie für eine Ordnungswidrigkeit belangen, komme man in der Regel kaum an ihre Adressen heran, so Krüger.

Was den Flohmarkt im Mauerpark betrifft, bedarf dieser keiner gesonderten Genehmigung. Weil es aber vereinzelte Beschwerden wegen des Lärms gab, wurden mit dem Betreiber Gespräche geführt. Seit Anfang des Jahres gelten dort neue Regelungen, um den Lärm zu reduzieren. Der Senat plant zudem, den Mauerpark bis 2022 zu sanieren. Anwohner können sich in die Planungen mit einbringen. Vielleicht werden in diesem Zusammenhang Ideen entwickelt, wie künftig die Lärmbelastung für die Anwohner reduziert werden kann.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.