Entspannter Sonntagsausflug : Einmal über die Flohmarktmeile 

Nadire Saglam betreibt mit ihrem Mann den Flohmarkt in der Markstraße. Der soll vor allem Familien zum kommen, gucken und kaufen einladen. | Foto: JoM
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  • Nadire Saglam betreibt mit ihrem Mann den Flohmarkt in der Markstraße. Der soll vor allem Familien zum kommen, gucken und kaufen einladen.
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Sonntag, Sonne, See um die Ecke: Allwöchentlich zieht es Menschenströme zur Markstraße, wo zwischen dem Franz-Neumann-Platz in Reinickendorf und dem Louise-Schröder-Platz im Wedding drei Flohmärkte liegen. Der beschaulichste der drei ist wohl der Familientrödelmarkt auf dem Lidl-Parkplatz, Markstraße 39.

Er wird von dem Ehepaar Tuncay und Nadire Saglam betrieben. "In den umliegenden Kiezen wohnen viele Familien", sagt Nadire Salam. Auf diese sei der Markt zugeschnitten. Und wer für einen guten Zweck verkauft, bekommt den Stand umsonst.

Der Markt der Saglams ist etwas beschaulicher als die beiden weiter südlich im Wedding gelegenen; gut besucht, aber keine gedrängte Massenveranstaltung. Das mag daran liegen, dass er – vom Knotenpunkt Franz-Neumann-Platz aus kommend – der erste in der Reihe der drei Märkte ist, auf den die Besucher stoßen. Über den Platz vor Lidl schlendern die Menschen zuerst und wenn sie sich durch das Angebot gearbeitet haben, ziehen sie weiter. Ein Kommen und Gehen, bei dem keine Staus entstehen.

Das Sortiment auf dem Familientrödelmarkt ist eine Mischung aus allem, was einen guten Flohmarkt ausmacht: von Kleidern und Haushaltswaren über Schmuck, Elektronik bis hin zu Kitsch und Skurrilitäten. Wo nebenan aggressiv die Rauchschwaden der Grills über die Flächen peitschen und Besuchern deftige Gerüche entgegentragen, wird auf dem Familienmarkt Gesundes verkauft: Jeden Sonntag bringt ein Stand gebratenen Mais und frisch gepresste Fruchtsäfte an den Mann und die Frau.

Sabine Meißner und Rosi Königseder unterhalten ihren Stand schon seit Jahren. "Am Monatsende kaufen die Leute am meisten, da sitzt das Geld locker, weil bald wieder neues kommt", sagt Meißner. Daran, dass in den Ferienzeiten weniger los ist, merke man, dass der Markt vor allem von Familien besucht wird. Die sind dann im Urlaub. "Auch wenn Ramadan ist, fehlen viele Leute", fügt Nadire Saglam grinsend hinzu. Der Familientrödelmarkt ist das, was man multikulti nennt.

"Das Ordnungsamt patrouilliert und das ist gut"

Drei Flohmärkte in einer Reihe, das bringt allerdings nicht allen gute Laune. Im vergangenen Jahr monierten Anwohner den Müll, der oft liegenbleibt und ein Parkchaos am Sonntag. "Wir haben mittlerweile Reinigungskräfte, die aufpassen, dass Müll nicht einfach dort hingeschmissen wird, wo man geht und steht", sagt Saglam. Am 11. Juni 2017 hatte das Bezirksamt einen Schwerpunkteinsatz abgehalten, bei dem mehr als 50 Autos abgeschleppt und 30 Ordnungswidrigkeiten festgehalten wurden. "Alle zwei Wochen patrouilliert auch jetzt noch das Ordnungsamt hier, das ist gut", bekräftigt Saglam. Dennoch sei das Problem nicht ganz gelöst. "Wenn wir am Sonntagmorgen hier aufbauen, liegt oft noch der Müll von der letzten Nacht herum. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, das alles kostenlos zu beseitigen."

Ein idyllischer Flohmarkt, kein einfacher Stadtraum. Der Stimmung tut das bei strahlendem Wetter keinen Abbruch. Einmal über die Märkte bummeln und im Anschluss einen Abstecher zum fußläufig erreichbaren Schäfersee machen – das ist ein Sonntagsausflug, der immer lohnt.

Nadire Saglam betreibt mit ihrem Mann den Flohmarkt in der Markstraße. Der soll vor allem Familien zum kommen, gucken und kaufen einladen. | Foto: JoM
Gebrauchte Kleider neben Elektronik: Der Familientrödelmarkt ist ein Durcheinander zum Entdecken. | Foto: JoM
Autor:

Josephine Macfoy aus Schöneberg

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