Eine gewisse Schwammigkeit

"Die Entscheider müssen auch entscheiden." Freundeskreis-Sprecher Frank Sommer (rechts) befragte in der Theodor-Heuss-Bibliothek Bezirkspolitiker, v.l. Jörn Oltmann (Grüne), Elisabeth Wissel (Linke), Melanie Kühnemann (SPD) und Christian Zander (CDU). Foto: KEN | Foto: KEN
  • "Die Entscheider müssen auch entscheiden." Freundeskreis-Sprecher Frank Sommer (rechts) befragte in der Theodor-Heuss-Bibliothek Bezirkspolitiker, v.l. Jörn Oltmann (Grüne), Elisabeth Wissel (Linke), Melanie Kühnemann (SPD) und Christian Zander (CDU). Foto: KEN
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Schöneberg. Der neu gegründete Freundeskreis der Stadtbibliothek hat Bezirkspolitiker zum Thema „Zukunft der Stadtbibliothek in Tempelhof-Schöneberg“ befragt. Am Ende stellte Vorstandssprecher Frank Sommer eine „gewisse Schwammigkeit“ fest.

Von Christian Zander (CDU), Melanie Kühnemann (SPD), Jörn Oltmann (Grüne) und Elisabeth Wissel (Linke) wollte der Freundeskreis wissen, welche konkreten Schritte sie in der kommenden Wahlperiode zur Weiterentwicklung der Bibliotheken planen.
Die Stadtbibliothek mit ihrer Bezirkszentralbibliothek in Tempelhof, ihrer Mittelpunktbibliothek in Schöneberg, vier Stadtteilbibliotheken und einem Bücherbus ist veraltet und mit 3,16 Millionen Euro im Jahr unterfinanziert. Gebäude sind teilweise marode.
Viele der jährlich 620.000 Besucher werden der Stadtbibliothek mit 63 Mitarbeitern und 287.000 Medien untreu. Sie wandern ab, beispielsweise zur neuen Bibliothek im Einkaufszentrum „Das Schloss“ in Steglitz. Die Ursachen lauten: mangelndes Platzangebot und zu kurze Öffnungszeiten.
Das Eva-Maria-Buch-Haus braucht zumindest ein neues Dach und neue Fenster. Die Theodor-Heuss-Bibliothek benötigt einen Aufzug und neue WCs. Vom Bücherbus weiß niemand, wie lange er noch durchhält. Ein neues Fahrzeug kostet 400.000 Euro, die der Bezirk nicht hat.
Von der Idee der Union, für eine Bus-Neuanschaffung auf Gebühren aus der Parkraumbewirtschaftung zurückzugreifen, halten SPD und Grüne nicht viel. Die Linke kann sich hingegen damit „anfreunden“. Alle auf dem Podium befürworteten den Erhalt der Standorte. Dafür müsse endlich ein Landesbibliotheksgesetz her.
„Die Entscheider müssen auch Entscheidungen treffen“, so Moderator Frank Sommer. Was also beschließen die Bezirkspolitiker 2017? Der Unterausschuss Bibliotheken kann dazu nichts beisteuern. Er tagte seit 2013 26 Mal, zunächst nicht öffentlich. Ein Ergebnis – gibt es nicht; Beschlüsse, Zwischen- oder Abschlussberichte: Fehlanzeige. Eine Prognose für das nächste Jahr wagten die Gäste der Runde dann doch: Sanierungsplanungen abschließen und in die genannten Baumaßnahmen einsteigen.
Der Freundeskreis der Stadtbibliothek (www.freundeskreis-bibliotheken-ts.de) kommt am 11. Oktober zu seiner ersten ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen; mehr Infos bei Frank Sommer unter 0172 3054869. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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