Gleich am ersten Tag Wünsche gesammelt
"Kiezlinse" für Kinder ab elf Jahren und Jugendliche an der Gotenstraße eröffnet

Am Kicker: Stadtrat Oliver Schworck und Jugendamtsdirektor Rainer Schwarz (vorn), Joana Günther und Andreas Hopfgarten von der "Kiezlinse" (hinten). | Foto:  Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
  • Am Kicker: Stadtrat Oliver Schworck und Jugendamtsdirektor Rainer Schwarz (vorn), Joana Günther und Andreas Hopfgarten von der "Kiezlinse" (hinten).
  • Foto: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
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Vor der Tür sieht es noch nach Baustelle aus, doch im Schaufenster der „Kiezlinse“ leuchtet unübersehbar ein Open-Reklameschild. Es signalisiert: Jugendliche sind jetzt in der Gotenstraße 44 willkommen.

Die Einrichtung liegt mitten in dem wachsenden Quartier zwischen Südkreuz und S-Bahnhof Schöneberg. Auf zehn Baufeldern werden zwischen Bürogebäude, Hotels, Einzelhandel- und Gastronomieflächen auch immer mehr der insgesamt 1200 Wohnungen fertig. „Die Familien können einziehen und finden hier ein Angebot, das Kinder und Jugendliche ab elf Jahren abholt und mitnimmt“, sagte Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) zur Eröffnung.

Geöffnet ist die Kiezlinse, die barrierefrei erreichbar ist, wochentags zwischen 13 und 19 Uhr, auch in den Ferien, sonnabends nach Bedarf. Momentan kümmert sich ein zweiköpfiges Team um die jungen Besucher, eine dritte Fachkraft kommt demnächst dazu, bei Bedarf sind weitere Honorarkräfte und Praktikanten vorgesehen. Trägerin der Einrichtung ist die gemeinnützige Gesellschaft urban FAB, die mit dem Jugendamt kooperiert.

Was erwartet die Jugendlichen? In der Küche kann gebrutzelt und gebacken werden. In den Regalen stapeln sich die Spiele, es gibt einen Profi-Kicker, eine Sitzecke zum Chillen, Raum für Tanz und Sport und eine Tischtennisplatte. Im Computerbereich ist es nicht nur möglich, am Bildschirm zu spielen, sondern auch, zu recherchieren und Bewerbungen zu schreiben. Zudem stehen Soft- und Hardware für DJ- und Musikproduktionen zur Verfügung, Mikrofone für Karaoke, eine Mischkonsole, moderne Plattenspieler, Kopfhörer und Lautsprecher.

Auf den knapp 120 Quadratmetern Fläche und in einem Außenbereich mit Terrasse und Garten sollen künftig Breakdance- und Boxkurse stattfinden, Bastelstunden, Kochevents und vieles anderes mehr. Immer im Vordergrund steht dabei die Mitbestimmung der Nutzer. „Wir haben gleich am ersten Tag die Wünsche der Jugendlichen eingesammelt“, so Joana Günther vom Team der Kiezlinse. Rainer Schwarz, der Direktor des bezirklichen Jugendamts, stimmt zu: „Niemand braucht einen fest vorgegebenen Plan, der am Interesse junger Menschen völlig vorbeigeht“, sagt er. Ein Schwerpunkt der Einrichtung ist aber klar: Sie will besonders Mädchen die Möglichkeit bieten, ihre Vorstellungen umzusetzen. „Natürlich sollen sich alle Jugendlichen angesprochen fühlen. Aber wir brauchen auch geschützte Räume und spezielle Angebote“, so Schwarz.

Ab dem Frühjahr kann die Kiezlinse übrigens auch den Innenhof nutzen, gemeinsam mit den Bewohnern der Gotenstraße 44. Denn die Jugendeinrichtung befindet sich in einem Wohnhaus. Um Konflikte wegen Lärmbelästigung auszuschließen, wurde eine Schallisolierung eingebaut. „Die Hausgemeinschaft wird außerdem immer über unsere Vorhaben informiert und ist ausdrücklich eingeladen, aktiv mitzuwirken, zum Beispiel an kleinen Festen oder Flohmärkten“, erklärt Frank Sobanski, Geschäftsführer von urban FAB. Er wünsche sich ein Miteinander. So bietet er den Nachbarn auch an, die Kiezlinse außerhalb der Öffnungszeiten zu nutzen, zum Beispiel für kulturelle und sportliche Angebote oder für Treffen von Selbsthilfegruppen.

Mehr Informationen gibt es unter https://bwurl.de/18w5, Kontakt auch unter www.instagram.com/kiezlinse.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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