Sport statt Beton
Grüne wollen ehemalige Panzerstellfläche im Kleistpark neu nutzen

Der Bezirk will den Heinrich-von-Kleist-Park zusammen mit dem Landesdenkmalamt bis 2023 sanieren. Nun fordern die Grünen eine Sportfläche auf dem früheren Panzerstellplatz.

Das Bezirksamt soll mit der denkmalgerechten Sanierung des Heinrich-von-Kleist-Parks auch ein Nutzungskonzept für die südliche, sogenannte Panzeraufstellfläche entwickeln. Das fordert die Fraktion der Grünen in einem aktuellen Antrag für die Januar-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg. „Vorstellbar wäre ein Sportangebot, wie etwa eine Calisthenics-Anlage“, erläutert Bertram von Boxberg, kulturpolitischer Sprecher der Grünen. Solche Anlagen haben in der Regel verschiedene Geräte für Gleichgewichtsübungen wie beispielsweise Stangen, Barren oder Reck. Auf der nördlichen Panzerstellflächen gibt es bereits seit den 1990er-Jahren Sportanlagen. Die Betonplatte im Südteil des Parks hingegen ist bisher noch ungenutzt. „Vor dem Hintergrund, dass in diesem stark verdichteten Gebiet ein Mangel an Flächen für Freizeitgestaltung besteht, ist es eigentlich nicht zu verstehen, hier keine neue Nutzung für die Anwohner umzusetzen“, begründen die Bündnisgrünen ihren BVV-Antrag.

Parkplätze fürs Kriegsgerät

Das Kammergerichtsgebäude im Kleistpark beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg den Alliierten-Kontrollrat. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend kamen die Vertreter der vier Siegermächte in Begleitung von Panzern. Damit das mitgebrachte Kriegsgerät geparkt werden konnte, wurden riesige Betonplatten gegossen und dienten als Panzerstellflächen. „Zum Glück ist diese Verwendung heute nicht mehr vorgesehen, weswegen eine andere Nutzung überlegt werden sollte“, so von Boxberg weiter. „Die Tatsache, dass die gartendenkmalpflegerische Sanierung des Kleistparks diese Fläche gerade nicht miteinbezieht, bietet die Möglichkeit, sie zu entwickeln. Die Anwohner sollen dabei eingebunden werden.“

Der Kleistpark, angelegt 1718 nach Plänen des Gartenarchitekten Georg Pniower und später mehrfach neu gestaltet, ist heute stark überformt und teilweise verwahrlost. Das Bezirksamt will den Park deshalb zeitgemäß aufhübschen und gleichzeitig die historischen Parkbereiche erhalten. Dazu zählen das zentrale Rasenoval, der Baumbestand und das Entrée an den Königskolonnaden. Auch die Barrierefreiheit soll bei der Sanierung berücksichtigt werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 82× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 169× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 564× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.