Vertikaler Feinstaubschlucker: City Tree bald vor Spandau Arcaden?

Stadtmöbel am Südkreuz: Auf wenig Platz leistet der City Tree so viel wie 275 Bäume. | Foto: Isabell Baumgarten
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Spandau. City Trees schlucken den Feinstaub. Jetzt soll auch Spandau einen solchen Stadtbaum bekommen. Erste Gespräche zwischen dem Bezirksamt und die Spandau Arcaden verliefen positiv.

Stehen soll der City Tree auf dem Vorplatz neben dem Eingang zum Spandauer Bahnhof. Der „City Tree“ ist eine rund vier Meter hohe und drei Meter breite freistehende Wand, die beidseitig mit Moos bewachsen ist. Das Moos ist elektrostatisch aufgeladen und zieht deshalb den Feinstaub aus der Luft an – bis zu 300 Gramm am Tag. Erfunden hat die grünen Stadtmöbel das Start-up-Unternehmen „Green City Solutions“ aus Dresden. In Berlin standen die ersten City Trees am S-Bahnhof Südkreuz und am Hauptbahnhof. Dort wurden sie inzwischen wieder abgebaut und am Hauptbahnhof in Essen im Rahmen der Grünen Hauptstadt Europas 2017 installiert.

Ihn in Spandau aufzustellen hatte die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vorgeschlagen. Die ersten Gespräche zwischen dem Bezirksamt und dem Centermanagement der Spandau Arcaden endeten mit einem positiven Ergebnis. Das Budget für zunächst einen City Tree wurde vom Eigentümer der Spandau Arcaden für das Haushaltsjahr 2017 bewilligt, so Baustadtrat Frank Bewig (CDU). Sobald die Deutsche Bahn zustimmt, soll der „Stadtbaum“ auf dem Vorplatz der Arcaden aufgestellt werden. Ein City Tree kostet etwa 25.000 Euro.

Akzeptanz der City Trees prüfen

Das Bezirksamt ist durchaus an weiteren City Trees interessiert. „Wir wollen jedoch die Erfahrungen des Centermanagements bezüglich Pflegeaufwand und Akzeptanz der Bevölkerung abwarten“, sagt Frank Bewig. Erst dann will das Bezirksamt weitere mögliche Standorte prüfen.

Laut dem Erfinder sind die Spezial-Moose gut an die klimatischen Verhältnisse der Stadt angepasst und können auch bei viel Sonneneinstrahlung überleben. Deckpflanzen über dem Moos schützen dieses und filtern so auch Kohlendioxid und Stickstoffdioxid aus der Luft. Zweijährige Praxistests sollen die Wirksamkeit der vertikalen Gärten nachweisen. City Trees stehen in Dresden, Jena, Hongkong, Italien und Oslo. Sie können innerhalb von acht Stunden auf- und abgebaut werden. Über einen eingebauten Tank im Wandfuß wird das Moos mit Wasser versorgt. Solarbetriebene Sensoren messen die Feuchtigkeit. Neigt sich das Wasser dem Ende, meldet eine E-Mail den Nachfüllbedarf. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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