Ein Platz für Werner Salomon (1926-2014)
Teilfläche vor dem Rathaus soll nach dem ehemaligen Bürgermeister benannt werden

Werner Salomon (vorne rechts), hier beim Unterschreiben der Partnerschaftsvereinbarung mit Nauen soll Namensgeber eines Teils des Rathausvorplatzes werden. | Foto:  Volksblatt Archiv
  • Werner Salomon (vorne rechts), hier beim Unterschreiben der Partnerschaftsvereinbarung mit Nauen soll Namensgeber eines Teils des Rathausvorplatzes werden.
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Ein Teil des Rathausvorplatzes kann in Werner-Salomon-Platz benannt werden. Dies hat das Bezirksamt der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schriftlich mitgeteilt.

Werner Salomon (1926-2014) war von 1979 bis 1992 Bürgermeister von Spandau. Der SPD-Politiker wurde während dieser Zeit zu einer fast legendären Figur. Auch Nachfolger wie Konrad Birkholz (CDU, 1948-2015), der zwischen 1995 und 2011 regierte, beriefen sich gerne auf Werner Salomon als Vorbild. Damit gemeint war vor allem dessen volkstümliches Auftreten, das gleichzeitig mit Spandauer Selbstbewusstsein verbunden wurde. In der „Großstadt am Rande von Berlin“ galt ein besonderer Patriotismus.

Das allein hätte aber wohl nicht für den anhaltenden Nachruhm ausgereicht. Der damalige Bürgermeister spielte zudem vor, während und nach den Ereignissen von 1989/90 eine wichtige Rolle, die bis heute prägenden Ergebnissen.

Initiator des Laufs der Sympathie

1988, ein Jahr vor Beginn der friedlichen Revolution in der DDR, hat er als erster West-Berliner Bezirk eine Städtepartnerschaft zwischen Spandau und Nauen im Havelland vereinbart. Sie besteht bis heute und Werner Salomon wurde 1993 Ehrenbürger von Nauen. Auch der alljährlich stattfindende Lauf der Sympathie von Falkensee zum Rathaus Spandau ist unter anderem auf seine Initiative zurückzuführen. Das erste Rennen fand nach der Maueröffnung im März 1990, noch vor der Wiedervereinigung statt.

Besondere Verdienste hat sich Werner Salomon bei der Rückkehr von West-Staaken nach Spandau und damit nach Berlin erworben. Er hatte sich sehr schnell nach dem als Wende bezeichneten Umbruch in der DDR und als sich der Weg zur Einheit anbahnte, dafür eingesetzt, dass der 1951 abgetrennte Teil des Bezirks wieder zurückkommen müsse. Dieses Ziel erreichte er. West-Staaken wurde wieder ein Teil von Spandau und so im Einigungsvertrag festgeschrieben. In der Nacht zum 3. Oktober feierte Salomon die Wiedervereinigung natürlich vor Ort am Staakener Torweg. Legendär wurde sein damals geäußerter Satz „Was ist schon das Brandenburger Tor gegen den Torweg?“.

Auch nach dem Ende seiner Amtszeit war Werner Salomon in Spandau präsent. Er bekleidete Ehrenämter beim Arbeiter-Samariter-Bund sowie bei der Arbeiterwohlfahrt und war einer der Initiatoren bei der Gründung des Fußballclubs 1. FC Spandau, später FC Spandau 06. Der Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, Stadtältester von Berlin oder Officer des Order of the British Empire starb 2014 im Alter von 87 Jahren.

Den Antrag, ihn als Namensgeber des Platzes vor dem Rathaus zu ehren, stellte vier Jahre später die SPD-Fraktion in der BVV. Der Vorschlag sei für den nördlichen Bereich des Rathausvorplatzes zwischen U-Bahnstation und Carl-Schurz-Brücke möglich. Die Abfrage der Ämter sei abgeschlossen. Bedenken seien nicht geäußert worden. Auch die Zustimmung der Angehörigen liege vor.

Adressenänderungen und damit eine Information von Anliegern sind bei dieser Benennung nicht nötig, weil es keine anliegenden Grundstücke gebe, beziehungsweise die bisherigen Anschriften der benachbarten Liegenschaften unberührt blieben. Deshalb könne gemäß Berliner Straßengesetz „die Benennung der Teilfläche in Werner-Salomon-Platz erfolgen“.

Nach der offiziellen Verlautbarung der Platzbenennung im Berliner Amtsblatt dauert es noch mindestens drei Monate, ehe die Namensgebung offiziell vollzogen werden kann.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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