Schlechte Leistung wird abgestraft
Steglitz-Zehlendorf greift bei Schlamperei in der Schulreinigung hart durch
Dreckige Klassenräume und stinkende Toiletten – Sauberkeit und Hygiene an Schulen stehen in der Kritik. Grund sind schlechte Bedingungen, unter denen Reinigungskräfte arbeiten müssen. Das Bezirksamt greift hart durch, wenn die Vorgaben nicht erfüllt werden.
Insgesamt fünf Firmen sind im Bezirk mit Reinigungsarbeiten an den 60 Schulen beauftragt. Im Durchschnitt könnten die Reinigungsqualitäten nur mit einem „Befriedigend bis Ausreichend“ bewertet werden, informierte der für das Schulamt zuständige CDU-Stadtrat Frank Mückisch. Der Stadtrat reagierte damit auf eine schriftliche Anfrage des FDP-Bezirksverordneten Kay Erhardt zur Situation der Schulreinigung. An der Grundschule am Stadtpark Steglitz und der Johannes-Tews-Grundschule in Zehlendorf wurde den Reinigungsfirmen im vergangenen Jahr trotz zuvor erfolgter schriftlicher Ermahnung und Entgeltkürzungen gekündigt werden. Den Grund für die unbefriedigenden Leistungen sieht Mückisch in der extrem knapp kalkulierten Reinigungszeit, ungünstigen Arbeitszeiten überwiegend in den Abendstunden und dem Einsatz von unzureichend geschultem Reinigungspersonal.
An unzureichenden Kontrollen liege es nicht, dass an den Schulen in Sachen Sauberkeit geschludert werde, erklärt Mückisch weiter. Die Arbeitsleistungen würden konsequent durch die Schulhausmeister, Schulleiter und Lehrer kontrolliert. Träten wiederholt Mängel auf, gebe es stichprobenartige Überprüfungen durch Mitarbeiter des Schulamtes.
Um die Reinigungsleistungen in diesem Jahr zu verbessern, will der Bezirk bei der Ausschreibung von Reinigungsleistungen künftig weniger Schulstandorte an ein Unternehmen vergeben, teilte Mückisch mit. Den Zuschlag gibt es dann für nur noch höchstens sechs Standorte pro Firma, bisher sind es zwölf.
In einem Einwohnerantrag fordern Lehrer und Eltern Sofortmaßnahmen für saubere Schulen. 1500 Unterschriften wurden gesammelt, um den Antrag auf die Tagesordnung der BVV zu bringen. Das Bezirksamt wird darin aufgefordert, die Reinigung um eine Tagesreinigung zu ergänzen. Ausgeführt werden soll die Arbeit von fest beim Bezirk angestellten Personal. Ab Schuljahr 2021/2022 soll die Schulreinigung komplett in den Händen des Bezirks liegen. Für Frank Mückisch ist die Forderung angesichts der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nicht umsetzbar. Für sämtliche Reinigungsarbeiten an 60 Schulstandorten im Bezirk wurde im Jahr 2019 rund 4,12 Millionen Euro ausgegeben.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.