"Enorm wichtiges Angebot"
Evangelischer Kirchenkreis baut queeren Treffpunkt im Café Albrecht auf

In Tempelhof soll ein queeres Jugendzentrum entstehen. Den Zuschlag dafür hat kürzlich der evangelische Kirchenkreis bekommen. Er will den Treffpunkt im Café Albrecht in der Friedrich-Franz-Straße 118 ansiedeln.

Die grünen Bezirksverordneten hatten bereits im vergangenen Sommer den Antrag gestellt, einen Anlaufpunkt für junge Menschen zu schaffen, die sich nicht als heterosexuell definieren, sondern als schwul, lesbisch, bi, trans oder non-binär. Hintergrund war, dass der rot-grün-rote Senat Geld im Haushalt 2022/2023 für ein solches Angebot zur Verfügung gestellt hatte. Ende 2022 wurde der Antrag mit den Stimmen der Grünen, SPD und Linken beschlossen. CDU und AfD stimmten dagegen. Neben dem Treff im Café Albrecht sollen übrigens auch Außenstellen im Süden des Bezirks und in Schöneberg aufgebaut werden.

„Queere Jugendliche erleben auch heute noch Anfeindungen und Gewalt, teilweise sogar im privaten Umfeld. Dass Angebote für sie enorm wichtig sind, zeigen auch wissenschaftliche Befragungen innerhalb der Zielgruppe. Und manchmal tut es einfach gut, sich in einer Selbstfindungsphase in einem geschützten Raum auszutauschen“, so Elias Joswich, queerpolitischer Sprecher der Grünen. Er geht davon aus, dass die Arbeit im Café Albrecht nach den Sommerferien langsam anlaufen kann. Die pädagogischen Stellen seien inzwischen ausgeschrieben. Allerdings macht er sich Sorgen, ob die Einrichtung die nächsten Haushalte überlebt. „Der jetzige Senat kürzt schon jetzt bei der queeren Jugendarbeit, und der Bezirk allein hat schlicht nicht die Mittel, um solch ein Angebot aufrechtzuerhalten.“

Bisher gibt in ganz Berlin zwei queere Jugendzentren: in Mitte und Pankow. In Tempelhof-Schöneberg existieren nur zwei Gruppen, die sich alle 14 Tage beziehungsweise einmal im Monat treffen: „iwi“ ist eine Schöneberger Initiative des evangelischen Kirchenkreises für 16- bis 22-Jährige und das Tempelhofer Q-Kollektiv wendet sich an 13- bis 20-Jährige.

Insgesamt leben im Bezirk rund 30.000 Personen unter 18 Jahren. „Selbst bei sehr zurückhaltenden Schätzungen, wie viele queere Menschen darunter sind, reicht das bisherige Angebot bei Weitem nicht“, so Joswich. Fachleute gehen davon aus, dass sich in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen mindestens jeder Neunte als queer definiert.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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