Freiwillig in Quarantäne
Pfarrerin Theresa Brückner bekommt viele besorgte Nachrichten

Dieses Foto veröffentlichte Pfarrerin Theresa Brückner jetzt auf ihrer Instagram-Seite. | Foto: privat
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Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssen neben vielen anderen Einrichtungen auch Kirchen geschlossen bleiben. Gottesdienste werden, wenn sie überhaupt noch stattfinden, nur via Livestream im Internet übertragen. Für Theresa Brückner ist nicht einmal mehr das möglich.

Die „Pfarrerin für Kirche im digitalen Raum“ im Evangelischen Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg hat sich mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn freiwillig in häusliche Quarantäne begeben. Eigentlich hätte sie am 22. März einen Gottesdienst leiten sollen – ohne Publikum im Gemeindesaal in der Götzstraße, nur vor der Kamera. Dann kam jedoch alles anders. Am 12. März war sie als Referentin auf einer Tagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Gast. Am nächsten Tag erhielt sie eine E-Mail. Eine Person, die ebenfalls dort war, wohne in einer Gegend, die als Risikogebiet eingestuft werde.

Allen Anwesenden werde daher empfohlen, sich vorsorglich in Quarantäne zu begeben. Theresa Brückner war im ersten Moment etwas erschrocken, reagierte jedoch schnell und folgte der Empfehlung noch am selben Nachmittag. Da ihrer Ansicht nach jede Form von Infektion sehr ernst genommen werden sollte, wollte sie konsequent und vorbildlich handeln. Dazu gehört für sie auch der Verzicht auf Spaziergänge, da sich dabei der Mindestabstand zu anderen Personen oft nicht einhalten lasse.

Bereitschaftsdienst, falls Symptome auftauchen

„Unsere Quarantäne wird nicht vom Gesundheitsamt überwacht, aber vom Bereitschaftsdienst, falls bei uns Symptome auftauchen“, teilte sie am nächsten Tag ihren mehr als 13 300 Abonnenten bei Instagram mit. Dort berichtet die 33-Jährige wie auch bei Twitter, Facebook und YouTube als „theresaliebt“ über ihre Arbeit als Pfarrerin und ihr Privatleben. Sie sei entspannt und gehe auch nicht davon aus, dass bei ihr oder ihrer Familie Symptome auftreten, schrieb sie.

„Aber 14 Tage mit einem Dreijährigen in der Wohnung bleiben – das wird eine Herausforderung.“ Im Gespräch mit der Berliner Woche berichtete sie drei Tage später, wie sie sich die Zeit mit ihrem Sohn vertreibt. „Wir werden alle Spielsachen durchspielen und alle Bücher durchlesen, die wir haben. Wir sind auch ganz kreativ, haben viele Sachen zum Basteln und Malen da. Außerdem haben wir den Balkon frühlingsfertig gemacht und werden Kresse aussäen.“

Präsent bleiben

Ihre Arbeit ruht während der Quarantäne nicht, ganz im Gegenteil. „Ich habe gerade richtig viel zu tun. Meine Arbeit ist ja sowieso sehr aufs Digitale ausgerichtet“, sagt sie. Sie bekomme viele Nachrichten von Menschen, die wegen des Coronavirus besorgt oder ängstlich sind. Deswegen sei es wichtig, präsent zu sein. Sie versuche, jeden Abend ein Live-Video zu machen und offen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Natürlich sei es nicht so schön, gerade jetzt zur Frühlingszeit zu Hause zu bleiben. Das lasse sich jedoch nun mal nicht ändern.

Ihre Botschaften kommen auch bei ihren Followern gut an. „Wunderbare Worte in einer sehr schwierigen Zeit; sie spenden Hoffnung, Kraft und Mut. Lieben Dank dafür!“, lautet einer der Kommentare zu einem der Videos, die Theresa Brückner veröffentlicht hat. „Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute“, schreibt eine Dame. Und eine andere: „Liebe Theresa, ist schon ein mulmiges Gefühl, dass man nicht mehr in die Kirche gehen kann und alles so anders ist im Moment. Ich wünsche dir viel Kraft in der Quarantäne.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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