Ausstellung eröffnet
Stefan Paubel zeigt Fotografien von Orgeln

Stefan Paubel hat selbst schon über 1000 Kirchenorgeln fotografiert. Material zu weit mehr hat er bereits auf seinen Computern gespeichert. Eine Auswahl der schönsten Orgeln zeigt er nun in einer Ausstellung. | Foto: Bernd Wähner
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  • Stefan Paubel hat selbst schon über 1000 Kirchenorgeln fotografiert. Material zu weit mehr hat er bereits auf seinen Computern gespeichert. Eine Auswahl der schönsten Orgeln zeigt er nun in einer Ausstellung.
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„Die schönsten Kirchenorgeln“ ist der Titel der neuen Ausstellung, die der Weißenseer Kulturwissenschaftler und Mediengestalter Stefan Paubel am 18. September um 18 Uhr in der Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek eröffnet.

„Häuserfluchten“ war das erste Fotoprojekt von Stefan Paubel. Dafür lichtete er Sehenswertes in den Bezirken ab, später auch in anderen Städten. Dann rückte er die einzelnen Sehenswürdigkeiten auf einen Meter Bildbreite zusammen. Fernsehturm, Kino International, Rotes Rathaus und Marienkirche stehen beispielweise auf seinem Berlin-Bild so dicht beisammen, als würden sie sich gleich um die Ecke befinden.

Während er seine Häuserfluchten-Ausstellung zeigen konnte, arbeitete Stefan Paubel bereits an seinem nächsten Projekt. Über sein „Häuserfluchten“ wurde er nämlich auf ein besonderes Detail im Straßenland aufmerksam: Kanaldeckel. Er fotografierte zunächst Berliner Kanaldeckel, dann bundesweit. Schließlich fotografierte er europa- und weltweit Kanaldeckel oder ließ sich Fotos zukommen. Inzwischen hat er Fotos von 20 000 Kanaldeckel aus 1500 Städten, mit denen er sechs Bücher und diverse Ausstellungen gestaltete.

Die 562 Berliner Orgeln hat er im Kasten

Nun also das nächste Objekt. Er fotografiert und sammelt Abbilder von Kirchenorgeln. Die 562 Orgeln, die es in Berlin gibt, hat er bereits im Kasten. Nach und nach kommen nun die anderen Bundesländer ran. Immerhin soll es Paubels Recherchen zufolge rund 5000 Kirchenorgeln in Deutschland geben. Orgeln aus weiteren europäischen Staaten kamen und kommen hinzu – etwa aus Schweden, Norwegen, Spanien und Italien.

„Immer wenn ich mit meiner Frau auf Reisen war, haben wir Kirchen besichtigt“, erzählt er. „Da habe ich dann auch immer die Orgeln fotografiert. Mich interessiert weniger das Innere einer Orgel, sondern vielmehr die künstlerische Gestaltung des Äußeren, also der Prospekt, wie die Fachleute das bezeichnen.“ Die Idee, sich noch stärker in das Thema hineinzuknien, kam dem 71-jährigen in der Corona-Zeit. „Kirchen blieben die Woche über geöffnet, weil sonntags wegen des Lockdowns keine Gottesdienste stattfinden konnten. Das brachte mich auf die Idee, nach und nach alle Kirchen in Berlin zu besuchen und die Orgeln zu fotografieren.“ Dabei beließ es der Sammler natürlich nicht. Er recherchierte die Geschichte der Instrumente und zur Geschichte der jeweiligen Kirche. Seit er mit Berlin durch ist, konzentriert er sich auf andere Orte. Bisher hat er über 1000 Kirchenorgeln selbst fotografiert und Material von 13 146 Orgeln in ganz Europa gesammelt.

In seiner neuen Ausstellung stellt Stefan Paubel eine Auswahl von 50 Kirchenorgeln vor. Neben Informationen zu den Instrumenten erklärt er auf Ausstellungstafeln auch kurz, wie die Windanlage einer Orgel funktioniert; und mit Informationen zu elektronischen Orgeln gibt es einen kleinen Ausblick auf die Zukunft.

Die nach Paubels Auffassung schönste Kirchenorgel steht übrigens im Nidarosdom in Trondheim: „Die hat mich ungeheuer beeindruckt.“

Geöffnet ist die Ausstellung „Die schönsten Kirchenorgeln“ mit Fotografien von Stefan Paubel in der Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek, Bizetstraße 41, Mo/Di/Do/Fr 10-19 Uhr, Mi 13-19 Uhr vom 18. September bis 31. Dezember.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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