14. Berliner Freiwilligenbörse
Am 17. und vom 19. bis 23. April geht Engagement neue Wege

Freiwillige in Treptow-Köpenick entmüllen einen alten Feuerlöschteich an der Wuhlheide. | Foto: Max Noack
  • Freiwillige in Treptow-Köpenick entmüllen einen alten Feuerlöschteich an der Wuhlheide.
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Etwas Neues beginnen, sich mit anderen zusammentun: eine gute Idee – trotz und gerade in dieser Corona-Lage. Und nicht verkehrt, sich vorzubereiten für die Zeit, wenn alles wieder offener ist. Die 14. Berliner Freiwilligenbörse gibt Orientierung, wie man sich ehrenamtlich einbringen kann.

Dafür braucht man diesmal nicht ins Rote Rathaus zu gehen, wo sonst jedes Jahr gemeinnützige Organisationen einen Tag lang informieren. Aufgrund der Pandemie ist die Engagementmesse ins Internet verlegt und zeitlich ausgedehnt. Von 19. bis 23. April präsentieren sich 100 Vereine, Netzwerke und Initiativen unter www.berliner-freiwilligenboerse.de. Beratung gibt es – kostenlos – über Telefon und E-Mail, bequem vom eigenen Sofa aus. Das Angebot ist unglaublich breit, ob Kultur, Bildung, Technik: überall werden Freiwillige gesucht.

Wenn das Engagement online möglich ist, geht das von zu Hause. Und die Präsenzaktivitäten setzen klare AHA-Regeln voraus. „Je besser wir Freiwillige informieren, umso leichter der Einstieg“, sagt Carola Schaaf-Derichs vom Veranstalter, der Landesfreiwilligenagentur Berlin, und erklärt zudem: „Eine Lektion aus der Corona-Zeit ist: Viele Menschen erkennen durch die Pandemie, was ihnen besonders wichtig ist. Solidarität und Ge­meinsinn haben dabei neuen Wert gewonnen. Die Angebote der 14. Berliner Freiwilligenbörse ermöglichen, dies tatkräftig umzusetzen.“

Informationen und Beratung bei der diesjährigen Freiwilligenbörse – aber wie?

Schon jetzt bietet der Engagementkatalog auf www.berliner-freiwilligenboerse.de/engagementkatalog einen umfassenden Überblick. Er enthält alle Aktivitäten, für die 100 gemeinnützige Organisationen Freiwillige suchen. Wann die Vereine direkt erreichbar sind am 17. und vom 19. bis 23. April, ist darin ebenso verzeichnet wie auf der Internetseite berliner-freiwilligenboerse.de. In besagter Woche gibt es dort ab mittags eine „Speakers Corner“, bei der sich gemeinnützige Organisationen per Videostream kurz vorstellen. Danach kann man Vertreter von Vereinen direkt ansprechen, der virtuelle Begegnungsraum von wonder.me macht’s möglich. Genaue Zeiten finden sich auf der Webseite.

Wer sich dafür interessiert, wie Rahmenbedingungen für Ehrenamt und Engagement gestaltet sein sollten, der kann sich auch den 17. April vormerken. Bei der Auftaktveranstaltung zur Freiwilligenbörse gibt es ab 11 Uhr Interviews mit Politikern dazu. Das Motto der Freiwilligenbörse lautet in diesem Jahr: „Zivilgesellschaft.Gestalten.Wir!“

Engagement von zu Hause aus

Eigentlich bedeutet Engagement: Man trifft sich real und handelt gemeinsam und öffentlich. Doch im digitalen Zeitalter und erst recht seit Corona kann und soll das nicht das einzige Modell sein. Vereine in der Menschenrechtsarbeit wie amnesty international oder die Humanistische Union etwa bieten Einsätze an, die sich auch via Internet und Telefon erledigen lassen. Auch wo viel archiviert wird, sind digitale Technologien gefragt, die auch zu Hause verfügbar sind. So sucht das Info- und Begegnungszentrum Königsheide Freiwillige, die mithelfen, Archivmaterial zu digitalisieren, um die Geschichte des größten Kinderheims der DDR aufzuarbeiten. Auch wenn Veranstaltungen zu organisieren sind, wie bei Humana eine Konferenz gegen Umweltverschmutzung, lässt sich vieles online machen. Und mit Geflüchteten kann man sich im Videocall treffen, um Deutsch zu üben, vermittelt etwa von Xenion oder weltweit.

Einen Menschen begleiten

Eine Freiwillige oder ein Freiwilliger kümmert sich um einen anderen, regelmäßig, über einen längeren Zeitraum: Seit Jahren ist das ein Angebot, das sehr viele Börsenaussteller machen. Mal Patenschaft, mal Mentoring genannt oder auch in Form von Vormundschaft oder Besuchsdienst, setzen sie auf eine persönliche, längerfristige Begleitung von Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen. So kann man beim Landesprogramm Mentoring Jugendliche in ihren Ausbildungsverhältnissen unterstützen. Beim Netzwerk Vormundschaft gilt die Fürsorge unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, während es bei Einhorn Kinder mit Behinderung sind, die man in ihrer Freizeit begleitet. Morus14 unterstützt die Bildung von jungen Menschen im Rollbergviertel, einem Neuköllner Kiez mit hoher Armutsquote. Und beim Großelterndienst lautet die Losung „Enkel dich fit“. Soll heißen: Wenn Ältere von Zeit zu Zeit auf die Kinder alleinerziehender Eltern aufpassen, haben Erstere auch selbst etwas davon.

In der Not helfen

Menschen auffangen, wenn Notlagen auftauchen: eine Paradedisziplin des Engagements. Wer mit seinen Sorgen nicht alleine weiter kommt, kann sich an geschulte Freiwillige der Telefonseelsorge Berlin wenden. Dieser Verein sucht neue Ehrenamtliche ebenso wie die Kirchliche Seelsorge. Beim Diakonischen Werk sind auch Neugierige willkommen, die sich in der Elternberatung oder in der Onlineberatung von Jugendlichen einbringen wollen. Wer lieber andere anleiten will, wie sie helfen können, der könnte Rettungsbienchen in Kitas werden. So nennt der Arbeiter-Samariter-Bund Ehrenamtliche, die spielerisch beibringen, wie Jungen und Mädchen anderen in Not helfen können.

Natur und Klima in der Stadt schützen

Wer im Alltag meistens drinnen sitzt, der will sich vielleicht eher draußen engagieren, zumal unter den derzeitigen Umständen. Körperliche Betätigung an der frischen Luft, dafür bietet der NABU eine Auswahl. Bei der Pflege von Biotopen kommt man hier ebenso ins Schwitzen wie beim Anlegen von sogenannten Blühflächen. Unser Bild zeigt die Helferinnen Antje Stavorinus und Hanna Mauksch von der NABU-Bezirksgruppe Treptow-Köpenick. Sie entmüllen einen alten Feuerlöschteich an der Wuhlheide. Auch beim Bund oder bei der Stiftung Naturschutz gibt es viele Aufgaben, sich um Klimaschutz und Artenvielfalt zu kümmern. In Pankow hat sich der Verein auf Buchen auf Schutz und Neupflanzung von Bäumen spezialisiert, er sucht besonders Pflanz- und Gießhelfer. Und damit ist er nicht allein: In vielen Bezirken sorgen Initiativen wie die Berliner Bäume Wässerer für das Überleben unserer Bäume.

Autor:

Bernd Schüler aus Mitte

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