Hospizdienst im Pförtnerhäuschen
Stephanus-Stiftung erweitert sich an die Pistoriusstraße

Die Koordinatoren des Stephanus-Hospizdienstes Katharina Kreuschner und André Krell in der neuen Spielecke im einstigen Pförtnerhäuschen an der Pistoriusstraße 5. | Foto: Bernd Wähner
5Bilder
  • Die Koordinatoren des Stephanus-Hospizdienstes Katharina Kreuschner und André Krell in der neuen Spielecke im einstigen Pförtnerhäuschen an der Pistoriusstraße 5.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Manuela Frey

Das alte Pförtnerhäuschen an der Pistoriusstraße 5 ist nicht wiederzuerkennen. Es ist komplett restauriert und um einen Anbau ergänzt worden. Nutzer dieses schmucken Gebäudes ist jetzt der Stephanus-Hospizdienst.

Büroräume, ein großer Besprechungsraum mit Teeküche, ein Spielzimmer, ausreichend Platz für individuelle Beratungen: André Krell führt sichtlich begeistert durch die neuen Räume. „Zuvor saßen wir in einem Gebäude auf dem Stiftungsgelände an der Albertinenstraße 20 unterm Dach und hatten nicht so viel Platz“, berichtet der Leitende Koordinator des Hospizdienstes. „Jetzt haben wir nicht nur mehr Platz, sondern sind auch direkt von der Straße aus zu erreichen.“

Aber nicht nur das alte Pförtnerhäuschen ist inzwischen restauriert. Auch das frühere Industriegebäude im Hof ist saniert, umgebaut und durch einen Neubau ergänzt worden. Von hier aus gibt es nun einen direkten Zugang auf das Stammgelände der Stephanus-Stiftung am Weißen See. Dass diese sich nun Richtung Pistoriusstraße erweitert hat, liegt im steten Wachstum der Stiftung begründet. Vor mehr als 140 Jahren gegründet, engagiert sich die Stiftung heute in der Region Berlin-Brandenburg in über 100 Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, für alte Menschen sowie für Kinder und Jugendliche. Sie beschäftigt insgesamt zirka 4000 Mitarbeiter.

Weil es auf dem Gelände an der Albertinenstraße 20 keinen Platz für Neubauten gibt, erwarb die Stiftung bereits 2014 das Grundstück an der Pistoriusstraße 5. Auf dem steht ein altes Industriegebäude aus den 20er-Jahren. Zu DDR-Zeiten nutzte hier unter anderem ein Elektrik-Reparaturbetrieb Räume. Später war der Sportclub Dokan in einem Teil der Immobilie Mieter.

In Abstimmung mit dem Bezirksamt verständigte man sich darauf, dass das historische Fabrikgebäude erhalten bleibt und saniert wird. Weiterhin entstand ein dreigeschossiger Neubau. Neben dem Bestandsgebäude und dem Torhäuschen entstand außerdem ein Verbindungsbau mit einem kleinen Platz davor. Vorgesehen ist, dass an der Pistoriusstraße 5 künftig etwa 140 Arbeitsplätze für Mitarbeiter aus der Verwaltung entstehen, die bisher in mehreren Gebäuden auf dem Stiftungsgelände untergebracht waren. Die frei werdenden Räume werden dann für unterschiedliche Zwecke genutzt. Unter anderem soll die Schule der Stiftung erweitert werden. Und auch Plätze für eine Tagespflege werden dort geschaffen.

Zu den ersten, die in die neuen Räume umziehen konnten, gehört der Stephanus-Hospizdienst. Im vergangenen Jahr konnte dieser seinen 20. Geburtstag feiern. Er ging aus einer Mitarbeiterinitiative im Diakoniewerk Niederschönhausen hervor. „Damals gab es viel zu wenige ausgebildete Helfer, um sterbende Menschen zu begleiten“, erinnert sich André Krell. Er selbst war seinerzeit noch Einrichtungsleiter in Niederschönhausen. Viele der dortigen Mitarbeiter waren überfordert, weil sie den Sterbenden nicht genügend Zeit widmen konnten. Die Mitarbeiter gründeten zunächst einen Förderverein, um die Startphase des Hospizdienstes finanzieren zu können. Derzeit begleiten etwa 150 ehrenamtliche Helfer sterbende Menschen und deren Angehörige. Nicht nur in Pflegeeinrichtungen sind sie unterwegs, sondern auch in Krankenhäusern, in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie auch daheim in Familien. Darüber hinaus ist vor einigen Jahren zusätzlich der Kinderhospizdienst der Stephanus-Stiftung gegründet worden. Dessen Arbeit wird von Katharina Kreuschner koordiniert. Er unterstützt Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind oder Elternteil.

In die neuen Räume umgezogen, startet der Hospizdienst nun auch nach und nach wieder mit seinen Angeboten. „Wir beginnen mit unserem Trauer-Café, das künftig wieder an jedem ersten Montag im Monat stattfindet“, sagt André Krell. „Außerdem startet Mitte August ein neuer Kurs für ehrenamtliche Lebens- und Sterbebegleiter.“ Nach den Sommerferien trifft sich in den neuen Räumen auch wieder eine Kindertrauergruppe. Und ab September ist der Aufbau einer Jugendtrauergruppe im Kinderhospizdienst geplant.

Weitere Informationen zum Stephanus-Hospizdienst und zu seiner Arbeit: www.stephanus-hospizdienst.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 991× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.