Für mehr Sauberkeit, Licht und Strandflächen
Nachhaltige Wasserversorgung des Weißen Sees soll gesichert werden

Ein Blick über den winterlichen Weißen See in Richtung Strandbad. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Ein Blick über den winterlichen Weißen See in Richtung Strandbad.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der Bundestag beschloss Ende vergangenen Jahres, dass für Sanierungsmaßnahmen am Weißen See 1,98 Millionen Euro aus dem Pilotprogramm „Klimaanpassung unserer Städte“ bereitgestellt werden. Wie diese Mittel eingesetzt werden sollten, dazu haben Abgeordnetenhausmitglied Dirk Stettner (CDU) und Anwohner des Parks am Weißen See, mit denen er in Kontakt ist, bereits ganz konkrete Vorstellungen.

Seit Jahren werde vom Bezirksamt gefordert, mehr für den Park am Weißen See und das Strandbad Weißensee zu tun, so Dirk Stettner in einer Presserklärung. „Vor vier Jahren konnten wir das Pilotprojekt zur Parkreinigung mit der BSR auch im Park am Weißen See umsetzen und damit zunächst für eine deutliche Verbesserung der Reinigungssituation sorgen. Es hat zwischenzeitlich für deutlich mehr Sauberkeit gesorgt.“ Mittlerweile sei der Park aber stark übernutzt und Grünanlagen nicht gut gepflegt. Außerdem seien die Wege im Park schlecht beleuchtet. Hinzu komme, dass der Wasserstand des Weißen Sees in den vergangenen Jahren stetig sank. Deshalb gibt es seit einigen Jahren Vorschläge von Anrainern, deren Umsetzung er unterstützte und für deren Umsetzung die Bundesmittel verwendet werden sollten, so Stettner.

Dazu zählt die Entwicklung eines nachhaltigen Bewässerungskonzepts für den See, den Park und damit verbunden auch die Sicherstellung der notwendigen Wassermenge im Weißen See. Weitere Vorschläge und Forderungen sind die Renaturierung des Uferstreifens mit Schilf, eine durchgehend funktionierende Beleuchtung im Park sowie eine Ausweitung des Strandbades Weißensee, um mehr Strandbadflächen zu schaffen. Außerdem wünschen sich Anrainer und Stettner noch mehr Neupflanzungen im Park sowie höhere Investitionen des Bezirks in die Pflege der Grünflächen. Mit Blick auf die bewilligten Bundesmittel sagt der Abgeordnete: „Dieser, durch die große Koalition auf Bundesebene ermöglichte, bedeutende finanzielle Impuls muss nun genutzt werden, um unseren Park und unseren Weißen See dauerhaft wieder schön zu machen.”

Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) lässt die Kritik am Zustand von See und Park nicht unkommentiert. Er weist darauf hin, dass es bereits mehrere Treffen von Vertretern des Bezirksamtes mit den Anliegern gab. Alle Probleme seien dem Bezirksamt und der Polizei bekannt. Deshalb unternahm das Bezirksamt bereits umfangreiche Bemühungen zur Sicherung und Aufwertung der Parkanlage, was in der Öffentlichkeit offenbar noch nicht so wahrgenommen wurde.

Pilotprojekt zur Klimaanpassung

„Der Bezirk erhält die 1,98 Millionen Euro für ein Pilotprojekt zur Klimaanpassung“, stellt Bürgermeister Benn in Bezug auf die Bundesmittel klar. „Geplant ist eine nachhaltige Wasserversorgung des Sees mit Regenwasser, das zuvor über einen Schilf-Bodenfilter gereinigt wird. Der Bezirk verfolgt das Projekt mit hoher Priorität und hat eine Teilfinanzierung in Höhe von 1,603 Millionen Euro für erste Maßnahme-Bausteine in seine Investitionsplanung eingestellt. Die Gesamtkosten werden auf 3,82 Millionen Euro geschätzt.“

Weiterhin arbeite der Bezirk schon seit Jahren an einem Gesamtkonzept für den Park mit zehn Schwerpunktbereichen und setze diese Planung schrittweise um, erklärt Sören Benn. Die Planung wurde unter anderem mit dem Verein Parkfreunde Weißensee abgestimmt. „In diesem Zusammenhang soll der durch Erosion geschädigte Ufersaum wiederhergestellt und durch angepasste Ufervegetation dauerhaft befestigt und geschützt werden“, informiert der Bürgermeister. Außerdem sollen die bestehenden Zugänge zum und Wege im Park barrierearm gestaltet sowie die bestehende Beleuchtung durch eine energiesparende, insektenfreundliche LED-Beleuchtung ersetzt werden. Alle diese Maßnahmen sollen bis 2026 umgesetzt sein.

Der Spielplatz an der Plansche wurde bereits saniert, und am Zugang an der Parkstraße ist bereits eine weitere Toilette aufgebaut worden. „Zusätzlich reinigt die BSR schon seit 2016 den Park, und seit 2019 haben wir hier einen Parkdienst im Einsatz“, so Benn. „Das Projekt Parkläufer gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz läuft auch für den Park am Weißen See in diesem Jahr ganzjährig weiter.“ Zudem wurde in diesem Jahr Trinkwasser für viel Geld in den Weißen See eingespeist, so der Bürgermeister. Im Frühjahr und Herbst 2020 gab es außerdem Reinigungsaktionen am und im See, und bei einem Taucheinsatz wurde Müll aus dem See entfernt.

Eine weitere gute Nachricht: Der Auftrag für den Einbau der Reinigungsanlage am neu gebohrten Grundwasserbrunnen ist inzwischen ausgelöst worden. Im Frühjahr 2021 ist der Einbau geplant, berichtet Benn. Ist sie installiert, kann der Brunnen frisches Wasser in den Weißen See pumpen, sodass der Wasserpegel sukzessive steigen kann.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 246× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.148× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.