Zu Fremden laut Nein sagen
Wie sich Kinder vor Missbrauch schützen können
Unter dem Motto „Echt stark!“ findet vom 3. bis zum 27. Januar eine Präventionsausstellung im Quartierspavillon im Mühlenkiez statt.
Im Flachbau an der Thomas-Mann-Straße 37 erfahren Kinder und deren Eltern, wie sich Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen können. Initiiert und organisiert wird diese Ausstellung vom Bezirksamt in Kooperation mit mehreren Partnern. Zu diesen zählen die Schulaufsicht Pankow der Senatsbildungsverwaltung, das Jugendamt Pankow sowie der Verein Strohhalm.
Meldungen von sexuellen Belästigungen und vom Missbrauch von Kindern erschüttern immer wieder. Wenn sich Fremde Zugang zu Schulen verschaffen und dort Kinder belästigen oder wenn Kinder auf dem Weg zur Schule von Fremden aufgefordert werden, doch mal mitzukommen, dann mahnen Eltern und Lehrer die Kinder, vorsichtig gegenüber Fremden zu sein. Das ist aber nur die eine Seite des Themas. Weit häufiger kommen die Täter sexuellen Missbrauchs aus dem sozialen Umfeld der Kinder. Wenn der Onkel oder der „gute“ Freund der Familie die Täter sind, dann fällt es den Kindern schwerer, sich zu wehren und Nein zu sagen. Statistiken gehen davon aus, dass jedes fünfte Mädchen und jeder achte bis zehnte Junge von sexuellem Missbrauch betroffen ist.
Um Präventionsarbeit zu diesem Thema kümmert sich seit Jahren der Verein Strohhalm. Dieser gestaltete auch die Ausstellung im Quartierspavillon. Diese kann von Schülern der ersten bis fünften Klassen nach Zeitfensterbuchung jeweils anderthalb Stunden besucht werden. Zum Programm gehören außerdem zwei Fortbildungstermine für Pädagogen sowie ein Elternabend, der am Dienstag, 10. Januar, von 18 bis 19.30 Uhr im Quartierspavillon stattfindet.
In der Ausstellung wird auf kindgerechte Weise der Frage nachgegangen, wie sich Mädchen und Jungen vor sexueller Belästigung schützen können. An unterschiedlichen bunt gestalteten Säulen können die Kinder interaktiv Strategien kennen lernen. Da geht es um Themen, wie: „Mein Körper gehört mir!“, „Ich vertraue meinen Gefühlen“, „Ich kenne gute Berührungen und Berührungen, die sich schlecht anfühlen“ und „Ich darf Nein sagen!“.
Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es bei den Pankower Präventionsfachleuten Friedrich Kampmann, und Anneke Schmidt unter der Telefonnummer 902 49 11 00 sowie beim Verein Strohhalm auf www.strohhalm-ev.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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