1,3 Millionen-Euro-Projekt gestartet: Spatenstich für Neugestaltung der Hertzallee

Ein Laufsteg der Talente: Auf der neuen Hertzallee sind Kraftfahrzeuge tabu – umso mehr Platz gibt es für Flaneure. | Foto: TU Berlin
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Charlottenburg. Das akademische Leben hier, das Alltagstreiben der City West dort: Mit dieser Isolation des Campus Charlottenburg soll es nun vorbei sein. Der Schlüssel zur Öffnung? Die Betonung einer unterschätzten Straße.

Ein Experiment: Man stelle sich auf den Steinplatz und frage Passanten, die vom Kurfürstendamm kommen, nach dem Weg zur Hertzallee. Die Chance, dass jemand sofort in Richtung der Technischen Universität Berlin weist, ist so klein wie die Entfernung zum Ziel. Denn die Hertzallee verläuft für die meisten Charlottenburger im Verborgenen, abgeschirmt von wenig einladenden Gebäuderiegeln. Gleichzeitig aber bildet die Hertzallee innerhalb des Campus Charlottenburg mit der TU und der Universität der Künste (UdK) die zentrale Ost-West-Achse – eine Art Laufsteg der Talente.

„Visitenkarte“ für den Campus

Sie freizulegen, gilt für Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) als Schlüsselprojekt der Stadtentwicklung. Und dank eine Million Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Zentren“ und 350 000 Euro aus den Kassen der TU Berlin tritt ein, was sich alle Beteiligten lange erhofften.

Umgesetzt von der „Bürogemeinschaft Lavaland & Treibhaus Berlin“, vollzieht sich „ein wichtiger Schritt hin zu einem attraktiven Campus Charlottenburg“, lobt Senatsbaudirektorin Regula Lüscher den Plan. Baustadtrat Marc Schulte (SPD), dessen Abteilung die Millionenförderung einfädeln konnte, wiederum sieht den Ausbau der Verbindungsachse als „Visitenkarte“ für den Campus und die City. Und TU-Präsident Christian Thomsen spricht von einer prägende Wirkung des Projekts, „da Universitätsentwicklung auch Stadtentwicklung bedeutet.“

In einem ersten Bauabschnitt erfolgt jetzt die Umgestaltung des östlichen Eingangsbereichs in die Hertzallee an der Ecke Fasanenstraße bis zur Mensa der TU Berlin, mit dem Ziel, eine autofreie Straße zu erhalten. Teil zwei des Projekts sieht vor, die Hertzallee im Westen zum Ernst-Reuter-Platz zu öffnen. Dank eines Durchgangs gelangen Studenten aus ihrer Welt hinaus – und die übrigen Berliner hinein. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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