Durstlöscher am Mierendorffplatz
Neuer Trinkbrunnen mit Verzögerung eröffnet

Jens Feddern von den Wasserbetrieben und der SPD-Abgeordnete Christian Hochgrebe füllten sich ihre Gläser aus dem neuen Trinkbrunnen. | Foto:  Johannes Tiefensee
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Er ist königsblau, sieht nach Kaiserzeit aus, heißt aber nach seinem Designer Siegfried Kaiser: der neue Trinkbrunnen am Mierendorffplatz/Ecke Osnabrücker Straße. Am 4. August ging er in Betrieb.

Zu den ersten, die sich ihre Gläser mit dem kühlen Nass füllen konnten, gehörten Jens Feddern, Leiter der Wasserversorgung bei den Berliner Wasserbetrieben (BWB), und der SPD-Abgeordnete Christian Hochgrebe. Auf seine Anregung geht die Aufstellung des Kaiser-Brunnens an diesem Standort zurück. „Die Wasserbetriebe baten vor einem Jahr um die Benennung geeigneter Plätze“, so Feddern. Er habe den Wunsch der Anwohner nach der Aufstellung am Mierendorffplatz weitergegeben.

Wegen Corona später angestellt

Eigentlich sei der Brunnen schon länger fertig, berichtet Stephan Natz, Sprecher der BWB. Die Verzögerung sei in mehrfacher Weise Corona geschuldet. „Im Normallfall beginnen wir mit dem Andrehen der Trinkbrunnen je nach Wetterlage ab April.“ In diesem Jahr hätte es aber bei den Bezirken und im Senat eine lange Zeit der Unsicherheit gegeben, ob die Brunnen überhaupt in Betrieb gehen sollten. „Hinzu kam, dass wird monatelang im Notbetrieb gearbeitet haben“, erklärt Natz weiter. Jetzt müsse der Rückstand aufgeholt werden. Allerdings habe die Bauindustrie in der Hochzeit von Corona fast ohne Einschränkungen arbeiten können. „Im Ergebnis sind viele neue Trinkbrunnen gebaut, wenn auch lange Zeit nicht angestellt worden.“ In Charlottenburg-Wilmersdorf hat das Bezirksamt die BWB mit vier weiteren Durstlöscher-Stationen beauftragt – zwei im Lietzenseepark, zwei am Rüdesheimer Platz.

Die Trinkbrunnen gibt es in drei Typen: neben dem Kaiser-Brunnen aus Gusseisen den silbernen Botsch-Brunnen nach dem Entwurf von Marcus Botsch aus Aluminium und ein barrierefreies Modell aus Beton. Hinzu kommen etwas „exotischere“ Teile wie die hölzernen Joggerbrunnen im Grunewald und der Wiener Trinkbrunnen am Kurfürstendamm 33, der in seiner Gestaltung an den Jugendstil erinnert und ein gemeinsames Geschenk von Siemens Wien und den BWB ist.

Weitere 100 Brunnen kommen bis 2021

Mit dem neuen Durstlöscher am Mierendorffplatz gibt es aktuell 156 in der Stadt, 56 mehr als Mitte September 2019, als der 100. eröffnet wurde. Im Doppelhaushalt 2020/2021 des Landes stehen insgesamt fünf Millionen Euro bereit für die Errichtung von weiteren 100 Brunnen und leitungsgebundenen Wasserspendern, flankiert von einem Bildungsprogramm für Schüler. Mit diesem Programm sollen die Ziele der Internationalen Vereinigung „Blue Community“, der Berlin seit 2018 angehört, vermittelt werden. Zu den Grundsätzen gehört unter anderem die Förderung von Leitungswasser gegenüber Flaschenwasser, der Erhalt des Wassers als öffentliches Gut und der Schutz der Qualität des städtischen Trinkwassers sowie der Berliner Flüsse und Seen.

Jens Feddern von den Wasserbetrieben und der SPD-Abgeordnete Christian Hochgrebe füllten sich ihre Gläser aus dem neuen Trinkbrunnen. | Foto:  Johannes Tiefensee
Jens Feddern von den Wasserbetrieben und der SPD-Abgeordnete Christian Hochgrebe bei der Eröffnung des Trinkbrunnen. | Foto:  Johannes Tiefensee
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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