"Es war einmal im wilden Osten ..."
Veranstaltungen zum Mauerfalljubiläum in Friedrichshain-Kreuzberg

Verschiedene Medien zum Mauerfall gibt es im Themenraum der Amerika-Gedenkbibliothek. | Foto: Thomas Frey
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Rund um den 9. November wird in Berlin mit zahlreiche Veranstaltungen an den 30. Jahrestag des Mauerfalls gedacht. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg.

Einer der zentralen Ort der Jubiläumsfeierlichkeiten ist die East Side Gallery. Dort befindet sich eines der letzten noch vorhandenen originalen Mauerteilstücke. Sie verdanken ihren Erhalt einer Kunstaktion Anfang Januar 1990, bei der die Betonblöcke von rund 100 Künstlern aus aller Welt bemalt wurden.

Bereits am Freitag, 8. November, gibt es dort eine Diskussionsrunde. Unter dem Titel "Once Upon A Time In The Wild East" (Es war einmal im wilden Osten) beschäftigt sie sich mit der Frage, was vom Umbruch und Aufbruch vor 30 Jahren geblieben ist. Mit dabei sind Rainer Eppelmann, ehemaliger Pfarrer der Samariterkirche und heute Vorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke), Peter Claussen, einst Diplomat an der US-Botschaft, und Kani Alavi, Chef der Künstlerinitiative East Side Gallery. Beginn ist um 15 Uhr.

Am 9. November erzählt eine Überblicksführung die Geschichte dieses Ortes am Beispiel von ausgewählten Kunstwerken. Sie findet von 10.30 bis 11.30 Uhr statt. Treffpunkt ist 15 Minuten vor dem Start am Veranstaltungspavillon. Die Teilnahme ist kostenlos, auch eine Anmeldung nicht erforderlich.

Auch in der Inselgalerie, Petersburger Straße 76 A, geht es am Donnerstag, 7. November, ebenfalls um die East Side Gallery und den Kunstevent nach dem Mauerfall. Dessen Zustandekommen beanspruchen Christine MacLean und David Monty für sich. Christine MacLean ist ab 19 Uhr zu Gast und spricht über "ungeschützte Bilder, eine vergessene Idee – was wird aus der East Side Gallery?" mit den Künstlerinnen Teresa Casanueva und Sabine Kunz. Außerdem stellt sie ihr Buch vor, das im Oktober erschienen ist.

Wie kam es zur friedlichen Revolution? Wie lief sie ab? Und welche Mauern gibt es aktuell in der Welt? Antworten darauf bietet der Themenraum "30 Jahre Mauerfall" in der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) am Blücherplatz 1. Sie finden sich in Büchern und weiteren Medien, auch digital. Außerdem gibt es ein Rahmenprogramm, zu dem unter anderem am Sonntag, 10. November, von 14 bis 16 Uhr ein Zeitzeugengespräch gehört. Vielleicht spielen dabei auch die besonderen Erfahrungen der AGB nach der Maueröffnung eine Rolle. In den Tagen nach dem 9. November 1989 brachten Menschen Bücher zurück, die sie im Sommer 1961 ausgeliehen hatten und wegen des Mauerbaus nicht mehr abgeben konnten.

Der Themenraum ist ebenso wie die Bibliothek montags bis freitags von 10 bis 21, sonnabends, 10 bis 19, und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet.

Mehr als 100 Bilder und sieben Interviews umfasst das Buch von Sven Heinemann zum 30. Mauerfalljubiläum. Der SPD-Abgeordnete sprach unter anderem mit Edeltraut Pohl von der Samaritergemeinde, der ehemaligen Narva-Mitarbeiterin Bärbel Drogge und Angela Leistner, Wirtin des Lokals "Henne" an der Waldemarbrücke, das einst direkt an der Mauer lag. Das Buch kostet fünf Euro, ist im Wahlkreisbüro von Sven Heinemann, Grünberger Straße 4, erhältlich oder kann gegen 1,55 Euro Porto auch per Post zugesandt werden; ¿29 36 33 64, E-Mail: sven.heinemann@spd.parlament-berlin.de.

Der Erinnerung an den 9. November 1989 wird natürlich auch musikalisch Ausdruck verliehen. Zum Beispiel durch die Sängerin Gerhild Krapf, ihren Töchtern sowie weiteren Interpreten. Ihr "Freiheits-Konzert" findet 30 Jahre nach dem epochalen Ereignis von 18.30 bis 20.30 Uhr im Pirates Berlin, Mühlenstraße 78-80, statt. Angekündigt sind Lieder zwischen nachdenklich und mitreißend, emotional und ermutigend. Die Karten kosten zehn Euro.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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