Weniger Autos – aber wie?
Bürgermeisterin lässt Sperrung der Oranienstraße prüfen

Fahrrad trifft Auto trifft Bus...Der alltägliche Wahnsinn in der Oranienstraße. | Foto: Thomas Frey
  • Fahrrad trifft Auto trifft Bus...Der alltägliche Wahnsinn in der Oranienstraße.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Die Linken waren sauer wegen Aussagen der Bürgermeisterin. Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) hatte öffentlich über eine mögliche Sperre für Autos in der Oranienstraße nachgedacht und will das von der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr prüfen lassen.

Die Linkspartei ärgerte vor allem das Vorpreschen der Rathauschefin. So ein Thema gehöre in den Gremien der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) erörtert, fand ihr Fraktionsvorsitzender Oliver Nöll. Monika Herrmann sah ihr Verhalten dagegen bereits durch Beschlüsse des Bezirksparlaments gedeckt. Außerdem verwies sie auf derzeit laufende Debatten.

Zum Beispiel in der südlichen Luisenstadt, zu der auch die Oranienstraße gehört. Unter Bürgerbeteiligung wird dort derzeit ein Verkehrskonzept erarbeitet. Pläne, die Ende Mai bei einer Veranstaltung vorgestellt wurden, sehen unter anderem ein Reduzieren der Fahrbahn in der Oranienstraße von heute zwölf auf dann sieben Meter vor. Das Ziel: eine Durchfahrt unattraktiver machen. Manchen Anwohnern reichte das aber nicht. Von einigen kam die Forderung nach einer zumindest teilweisen Sperre auf.

"Raus mit dem Durchgangsverkehr"

Und auch an anderen Stellen im Bezirk wird die Forderung "Raus mit dem Durchgangsverkehr" postuliert. Zum Beispiel im Samariterkiez. Oder es gibt das Verlangen, Spielstraßen auszuweisen. In der Böckhstraße machen sich verschiedene Initiativen dafür stark, dass die Straße zumindest an bestimmten Tagen diesen Status erhält. Die SPD verlangt in einem Antrag darüber hinaus solche oder ähnliche Maßnahmen auch im Gebiet um den Boxhagener Platz zu prüfen.

Diese und weitere Beispiele zeigen vor allem: Das Begehr nach rigiden Einschränkungen für den motorisierten Verkehr kommt meist aus der Bürgerschaft. Und es geht häufig über das hinaus, was eventuell bereits geplant oder unter den gegebenen Umständen möglich wäre. Zu berücksichtigen sei dabei nicht nur, was in den benachbarten Straßen passiert, wenn eine Straße unpassierbar wird.

Bei überörtlichen Magistralen kann der Bezirk eine solche Entscheidung auch nicht allein treffen. Sie liegt beim Senat beziehungsweise der Verkehrslenkung Berlin.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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