Steine gegen St. Simeon
Drei Angriffe auf eine Kirche
"Gegen Gewalt und Hass. Für ein Miteinander in Frieden in Chemnitz und überall". Ein Plakat mit dieser Aufschrift hängt an der St. Simeon-Kirche in der Wassertorstraße. Es soll an die kürzlichen Ereignisse in Sachsen erinnern. Aber es kann auch in eigener Sache gelesen werden.
Denn innerhalb weniger Tage wurde das Gebäude dreimal angegriffen und beschädigt. Das erste Mal am 29. August. Zeugen haben an diesem Tag eine Gruppe von sechs vermutlich Jugendlichen beobachtet, die Steine gegen die Fenster geworfen habe. Bei ihrer Flucht in Richtung Ritterstraße hätten sie noch „etwas Religiöses“ gerufen, wurde ebenfalls berichtet. Dabei soll es sich um „Allahu akbar“, arabisch für „Gott ist groß“ gehandelt haben.
Die zweite Tat passierte in der Nacht zum 2. September. Ein Gemeindemitarbeiter stellte am Vormittag gegen 9 Uhr eine eingeworfene und eine in Mitleidenschaft gezogene Scheibe fest. Auch ein Pflasterstein wurde entdeckt.
Und schließlich erfolgte bereits am Abend des 2. Septembers der dritte Angriff, wieder nach demselben Schema. Eine Zeugin hörte gegen 20 Uhr das Splittern von Glas. Erneut wurden mehrere Fenster beschädigt. Die Täter konnten noch vor dem Eintreffen der Polizei flüchten.
Die evangelische St. Simeon-Kirche ist seit Ende 2015 auch Flüchtlingskirche. Geflüchtete werden hier betreut, es gibt Rechts- und Asylberatung, Sprachkurse und weitere Angebote. Die Ermittlungen im Fall der zertrümmerten Scheiben hat nun der der Staatsschutz übernommen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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