Anwohner lehnen Neubau ab
Runder Tisch mit der Howoge zum Projekt Atzpodienstraße

Mit Transparenten demonstrieren Anwohner an der Atzpodienstraße gegen das Bauvorhaben der Howoge. | Foto: Bernd Wähner
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Zum im Bezirk umstrittenen Wohnungsbauprojekt an der Atzpodienstraße 22 hat auf Initiative von Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Die Linke) ein erster Runder Tisch stattgefunden.

Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge plant, wie berichtet, an der Atzpodienstraße eine Nachverdichtung. In diesem Bereich befinden sich bereits fünfgeschossige Plattenbauten aus DDR-Zeiten. Die Mieter dieser Wohnungen haben bisher freien Blick auf eine Grünfläche an ihren Häusern, auf der sich auch ein Spielplatz befindet. Dass die Howoge einen Teil dieser Fläche mit 50 neuen Wohnungen bebauen will, bekamen die Mieter erst mit, als dort im Februar Baumfällungen angekündigt wurden und auch stattfanden.

Anwohner fühlen sich übergangen

Die Anwohner fühlen sich übergangen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Vor Bürgerbeteiligung keine Spur, so der Vorwurf. Mit mehreren Protestaktionen forderten die Anwohner inzwischen eine ausführliche Bürgerinformation und -beteiligung ein. Unterstützung gibt es auch aus der Bezirkspolitik. In einem Mehrheitsbeschluss fordern die Verordneten unter anderem, dass der grüne Innenhof planungsrechtlich geschützt wird.

Die eigens gegründete, rührige „Bürgerinitiative auf dem lichten Berg“ setzte sich außerdem mit Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel in Verbindung. Der Grund: Kurz vor dem BVV-Beschluss gab es aus dem Bezirksamt bereits die Baugenehmigung für das Vorhaben. Und Änderungen sind nur noch möglich wenn die Howoge selbst einlenkt oder sie von ihrem Eigentümer, dem Land Berlin, dazu aufgefordert wird.

Am Runden Tisch „Neubauprojekt Atzpodienstraße“ nahmen neben Vertretern der Howoge auch Vertreter des Mieterrats und -beirats sowie Mitglieder der Bürgerinitiative teil. Auch die Senatsverwaltung und das Abgeordnetenhaus waren durch ein Mitglied vertreten.

Howoge stellt Bauvorhaben vor

Erstmals wurde das Bauvorhaben durch die Howoge ausführlich vorgestellt, resümiert die Bürgerinitiative. Sowohl die "Bürgerinitiative auf dem lichten Berg" als auch die Vertreter aus Politik und öffentlicher Verwaltung begrüßten dies. Damit erfolgte, wenn auch verspätet und lange gefordert, endlich ein Einstieg in eine Diskussion zwischen Howoge und Anwohnern. Aus Sicht der Bürgerinitiative wurde deutlich, dass die Howoge erste, wenn auch kleine Schritte auf die Anwohner zuging. Außerdem schätzen alle Beteiligten die Gesprächsatmosphäre als freundlich und sachlich ein.

Lage, Höhe und Gestaltung werden
weiterhin abgelehnt

Die Vertreter der Anwohner stellten jedoch klar, dass das Bauprojekt in der geplanten Lage, Höhe und Gestaltung nach wie vor abgelehnt wird. Sie forderten deutliche Änderungen am geplanten Neubau, um die Anwohner mit dem Bauvorhaben nicht zu belasten. Weitere Änderungen am Projekt lehnten die Vertreter der Howoge bei diesem ersten Runden Tisch allerdings ab. „Da dies jedoch unsere Kernforderungen sind, sind hier aus unserer Sicht weitere Gespräche nötig“, so das Fazit der Bürgerinitiative. Es wurde deshalb vereinbart, die Diskussion bei einem zeitnahen Folgetermin weiterzuführen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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