Wir fühlen uns belästigt!
Was geht Sie das an? Warum sprechen Sie uns an?

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Diese Fragen wurden mir vorn am Engelbecken gerade gestellt und gesagt, dass man sich belästigt fühle. Eine Gruppe junger Leute, so Mitte 20 saß auf dem einst bepflanzten Dach des dortigen Cafés (derzeit geschlossen). Unten hatte gerade die Polizei wieder zahlreiche Personen aus dem Bereich des Cafés aufgefordert zu gehen. Ist ja nur Hausfriedensbruch. Abgesperrtes Gelände. Anzeigen wurden (leider) nicht geschrieben. Dann bekamen die einen Sondereinsatz und rauschten davon. 

Mich ärgert dieses Verhalten, die Kontaktbeschränkungen zu ignorieren, genau wie das auf einem Dach sitzen, meist wird es dann vermüllt verlassen, die Pflanzen auf dem Dach sind mittlerweile auch zertrampelt. 

Also sprach ich diese Truppe an. Die Damen und Herren waren nicht begeistert, fühlten sich belästigt. Was mich das anginge, warum ich sie ansprechen würde, ich würde sie belästigen. 

Irgendwann gab ich dann auf und wollte gehen und kam noch zwischen eine Gruppe "junger Männer" im Trainingsanzug, "coole" Typen. Prompt fing ich noch die Bemerkung "Halt die Schnauze". Waren ja nur 6 oder 7 Mann, die da über den Gehweg walzten. 

Vor dieser Sache war ich kurz am Oranienplatz. Eine Gruppe von Herren gesetzteren Alters mit Migrationshintergrund, ca. 20 Personen stand in einer engen Gruppe. Am Leuschnerdamm mehrere Gruppen jüngerer Männer von drei bis zum halben Dutzend. Auf der anderen Seite des Platzes sah es nicht besser aus. 

Können Sie sich vorstellen, dass ich mich belästigt fühle? Belästigt von Teilen einer Bevölkerung, die jegliche Warnungen ignoriert, die für ihr Vergnügen jegliche Kontaktbeschränkungen ignoriert und sich dabei noch großartig fühlt!

Es sterben Tausende Menschen, Hunderttausende werden krank, haben schlimmstenfalls Spätschäden. Menschen in Alten- und Pflegeheimen dürfen keinen Besuch mehr bekommen, sterben schlimmstenfalls allein. Mediziner und Pflegekräfte riskieren jeden Tag ihre Gesundheit, um Erkrankten zu helfen, sie zu pflegen und zu behandeln. 

Und was machen Teile der Bevölkerung? Sitzen in den Tagen höchster Gefahr an Seen, lungern auf Plätzen herum und machen auf dicken Macker. Entschuldigung, ich kann es bei dem Verhalten dieser vor allem jüngeren Leute, häufig mit Migrationshintergrund, nicht anders bezeichnen. 

Was ist bei der Erziehung und Bildung dieser Leute falsch gelaufen? Wo sind Empathie? Vernunft? Verstehen, dass das eigene Verhalten direkte Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen hat? 

In Diskussionen wird von mir häufig verlangt, ich solle Toleranz üben, das nicht so verbissen sehen. Das sei halt Berlin. Ist das wirklich Berlin oder ist das eine teilweise völlig enthemmte und bildungsferne Bevölkerung, der alles egal ist? 

Abschließend eine Bemerkung an die Polizei Berlin: Sie waren nun schon so oft am Engelbecken und auf dem Michaelkirchplatz. Wann werden endlich Anzeigen geschrieben? Ohne scheint es nicht zu gehen. Wenn Sie weg sind, sitzen die Leute wieder da. Ein Ordnungswidrigkeits- oder Strafverfahren dürfte vielleicht etwas Nachdenken auslösen. Aber nur vielleicht. Das könnte auch gegen die Radfahrer auf Geh- und Parkwegen helfen. 

Warum hat - vermutlich - das Bezirksamt Mitte die Absperrung der Grünstreifen direkt am Beckenrand aufgehoben? Die Fläche ist extrem schmal, Abstand zu halten ist da zwar seitlich möglich, nicht jedoch im vorbeigehen an anderen. Mal ganz abgesehen davon: So saftig grün und sauber war der Grünstreifen lange nicht mehr. Jetzt stehen wieder Fahrräder drauf, es werden die Wasservögel gefüttert und natürlich liegt Müll überall herum. Selbstverständlich sind auch die neuen Heckenpflanzen zertrampelt und natürlich werden die Fahrverbote für Radfahrer nicht beachtet. 
Toleranz seitens der Verantwortlichen von den Grünen in Mitte. Naturschutz sieht anders aus. Denkmalschutz auch. 

Vermutlich werden nur sehr wenige der Leute, die ich hier versuche zum Nachdenken bringen, den Artikel lesen. Die meisten sicher nicht und wenn, dann kommen sicher Bezeichnungen wie Blockwart, Denunziant, der Alte spinnt, halt die Schnauze oder ähnliches.  Wie so oft, wenn man in dieser Stadt Kritik an Verhalten übt, dass letztlich uns allen schadet. 

Vielleicht trägt der Artikel ja dazu bei, dass einige endlich auch sich getrauen, mal den Mund aufzumachen und sagen, so nicht, liebe Leute. Früher nannte man das Zivilcourage, heutzutage eine selten gewordene Verhaltensweise. 

Es sind auch immer wieder viele Jugendliche dabei. Wo sind die Eltern, die ihre Verantwortung wahrnehmen? 

COVID-19 ist unter uns und dieses Virus bedroht unser aller Gesundheit und wirtschaftliche Existenz. Ihm ist es egal, wen es umbringt oder krank macht. Doch uns darf das nicht egal sein. Daher gilt einfach: Vorsicht, Verhalten anpassen und dem Virus keine Chance geben. 

Hinweis: Die Verhaltensweisen, die ich hier beschreibe, sind nicht nur heute aufgetreten, dass geht schon seit Wochen so. Jeden Tag, immer wieder. Polizei und die Ordnungsämter Kreuzberg und Mitte wären hier mehr denn je gefragt. Leider können die nicht überall sein.

Autor:

Jörg Simon aus Mitte

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