Stadtrat Spallek will letzte Grillfläche im Monbijoupark schließen
Sommerzeit ist Grillzeit. Offiziell darf im Bezirk nur noch auf einer kleinen Fläche im Monbijoupark gebrutzelt werden. Überall sonst darf kein Feuer mehr gemacht werden. Der für das Ordnungsamt sowie Straßen- und Grünflächenamt (SGA) zuständige Stadtrat hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen 2012 das Grillen im Großen Tiergarten untersagt. Durch das Grillverbot im Großen Tiergarten seien die Kosten für die Müllbeseitigung um 75 Prozent zurückgegangen.
Pünktlich zur Bratsaison will Carsten Spallek (CDU) erneut die letzten Grills auspusten. Weil sich die meisten nicht an die Grillordnung halten und das Ordnungsamt nicht in der Lage ist, die Regeln durchzusetzen, hält Spallek nur ein Komplettverbot für sinnvoll. Die Müllkosten im Monbijoupark würden durch das Grillen knapp 10 000 Euro jährlich betragen. Dazu kommen die Schäden durch verbrannten Rasen, weil viele Besucher ihre Einweggrills auf die Wiese stellen. Spallek wirbt erneut dafür, die Ausnahmegenehmigung zum Grillen im Monbijoupark zurückzunehmen. Seine Fachleute vom Ordnungsamt und SGA empfehlen dies unbedingt. Entscheiden sollen über ein Grillverbot jedoch die Bezirksverordneten. Die werden sich auf ihrer Juni-Sitzung erneut mit der Problematik befassen. Von dem Wunsch der BVV, den Grillplatz von der Oranienburger Straße auf die Wiese zu verlegen, wo einst das Atelierhaus stand, hält Spallek gar nichts. Dies würde eher zu einer Verschlechterung der Situation führen, weil sich daneben ein Spielplatz befindet. Außerdem prophezeit Spallek weitere Beschwerden der Bewohner des direkt angrenzenden Wohnhauses am Parkrand in der Monbijoustraße. Aus dem Haus kommen seit Jahren Proteste gegen die Grillerei im Park.
Außer der CDU will niemand den letzten Grillplatz im Bezirk dichtmachen. SPD und Piraten sind auf der Seite der Brutzelfreunde. Auch die Linke findet "es mehr als traurig, wenn es in einem Bezirk mit fast 350 000 Einwohnern keine Grill-Möglichkeit mehr geben soll", so Fraktionschef Thilo Urchs. Das Bezirksamt müsse dafür sorgen, dass die Grillregeln eingehalten werden. "Wenn das im Monbijoupark nicht möglich ist, muss ein anderer Standort im Bezirk gefunden werden", so Urchs. So sehen das auch die Grünen, die sich Spalleks Argumenten anschließen könnten, was den Monbijoupark betrifft - wenn dafür im erweiterten Mauerpark auf Weddinger Seite Grillplätze eingerichtet werden. "Mit mir wird es nirgends neue Grillflächen geben", stellt Spallek klar.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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