Frage der Gerechtigkeit: Noch immer verdienen Frauen viel weniger als Männer

Sylvia Edler (links), Franziska Giffey, Derya Caglar und Marina Reichenbach hissten gemeinsam vor dem Rathaus die Fahne zum Equal Pay Day. Foto: Sylvia Baumeister | Foto: Sylvia Baumeister
  • Sylvia Edler (links), Franziska Giffey, Derya Caglar und Marina Reichenbach hissten gemeinsam vor dem Rathaus die Fahne zum Equal Pay Day. Foto: Sylvia Baumeister
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Auf dem Rathausvorplatz wurde am 18. März zum „Equal Pay Day“ eine Fahne gehisst, die die ungleiche Bezahlung im Job von Frauen und Männern symbolisiert. Bis zum Ende der Veranstaltungsreihe Neuköllner Frauenmärz wird sie dort noch hängen.

Zwar schneiden Frauen bei Bildungsabschlüssen keineswegs schlechter ab als Männer, im Berufsleben sind sie jedoch finanziell deutlich schlechter gestellt. Laut Statistischem Bundesamt war der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen im Jahr 2016 in Deutschland immer noch um 21 Prozent niedriger. Darauf weist der „Equal Pay Day“ hin, der Tag der Lohngerechtigkeit, den es in Deutschland seit zehn Jahren gibt. Er wird am 20. März begangen, denn erst an diesem Datum haben Frauen rechnerisch durchschnittlich so viel verdient, wie Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres.

„Trotz eines allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, das seit 2008 in Kraft ist, hat sich der Entgeltunterschied zwischen den Geschlechtern in den letzten zehn Jahren lediglich um zwei Prozent verringert“, stellt die Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Edler fest. Als symbolischen Akt hisste sie am 17. März gemeinsam mit Bürgermeisterin Franziska Giffey, der Abgeordneten Derya Caglar (beide SPD) und der Bezirksverordneten Marina Reichenbach (Die Linke) vor dem Rathaus eine Fahne. Diese bleibt bis Ende des Monats dort hängen, da bis dahin der vom Bezirk organisierte Neuköllner Frauenmärz mit vielen Veranstaltungen zum Thema „Selbstbestimmt Leben“ läuft (wir berichteten).

Die Gründe für den schlechteren Verdienst liegen unter anderem in einer kürzeren Wochenarbeitszeit und in Erwerbsunterbrechungen. Frauen arbeiten häufig in Branchen mit schlechteren Vergütungen und sind seltener in Führungspositionen vertreten. Das hat auch im Alter Folgen: Sie haben knapp 60 Prozent weniger Alterseinkünfte und sind häufiger von Altersarmut betroffen. Giffey, die seit ihrem Amtsantritt dafür sorgt, dass mehr Frauen in Führungspositionen im Rathaus vertreten sind, meint dazu: „Eine Gesellschaft, die es ernst meint mit der Gleichberechtigung, kann das nicht hinnehmen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.“ SB

Weitere Infos auf www.21-prozent.de.

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 187× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 165× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 226× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 603× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.