Schule eins: Trödelmarkt zugunsten von Flüchtlingen
Von 10 bis 15 Uhr wird auf dem Schulhof an der Berliner Straße 120 alles angeboten, was Familien nicht mehr benötigen: Kindersachen, Bekleidung für Erwachsene, Spielzeug, Hausrat, Fahrräder, Lampen, Regale und vieles mehr. Alle, die einen Stand aufbauen, werden um eine Spende für den Verein Pro Asyl gebeten. Was die einzelnen Trödler an ihren Ständen einnehmen, können sie selbst behalten. Allerdings steht auf dem Hof auch ein großer Spendentopf. In den kann jeder Geld für den guten Zweck einwerfen.
Auf die Idee kam Henriette Richter, die Mutter einer Schülerin. "Vor einiger Zeit sortierten wir bei uns zu Hause mal richtig aus. Alles, was wir nicht mehr brauchten, packten wir zusammen und gingen mit den Tüten in ein Flüchtlingsheim", berichtet sie. Allerdings sind die Kleiderkammern der Flüchtlingsheime in der Stadt dank der Spendenbereitschaft der Berliner inzwischen überfüllt. Wer etwas spenden möchte, sollte sich deshalb vorher mit dem Flüchtlingsheim in Verbindung setzen und nachfragen, was wirklich gebraucht wird.
So blieben die Richters erst einmal auf den Sachen sitzen. "Ich wollte mich aber auch nicht auf irgendeinen Flohmarkt stellen", so die Mutter. "Deshalb schlug ich in der Schule Eins vor, ob wir nicht einen Trödelmarkt organisieren wollen." Mit ihrem Vorschlag stieß Henriette Richter an der Schule auf offene Herzen und offene Ohren. Gemeinsam mit der Erzieherin Michaela Mielentz begann sie mit der Planung. Angesichts der vielen Flüchtlinge, die nach Berlin kommen, sowie der Flüchtlingskatastrophen der vergangenen Tage im Mittelmeer entschieden die Organisatoren, den Erlös dem Verein Pro Asyl ( www.proasyl.de) zu übergeben.
Inzwischen gibt es für den Trödelmarkt schon so viele Anmeldungen, dass am 9. Mai auf dem Schulhof ordentlich was los sein wird. Die Veranstalter hoffen nun darauf, dass möglichst viele Pankower kommen, um etwas zu erwerben. "Außerdem hoffen wir natürlich, dass unsere Aktion andere anstiftet, mit ähnlichen Aktionen etwas für Flüchtlinge zu tun", so Richter.
"Für uns als Schule ist es außerdem wichtig, dass die Schüler sehen, dass man selbst etwas tun und sich für Flüchtlinge engagieren kann", sagt Carmen Urrutia, die Geschäftsführerin des Schulträgers "Pankower Früchtchen".
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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