Frauenzentrum feiert 30. Geburtstag
EWA ist für viele Nutzerinnen unverzichtbar – auch in der Corona-Krise

Seit 30 Jahren ein bunter Hingucker an der Prenzlauer Allee: An der Hausnummer 6 befindet sich das EWA-Frauenzentrum. | Foto: Bernd Wähner
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Unter dem Motto „30 Jahre unverzichtbar – feministisch“ wollte das EWA-Frauenzentrum am 20. April seinen 30.Geburtstag feiern. „Wir haben die Feier aufgrund der aktuellen Situation erst einmal auf den 22. Juli verlegt“, sagt Barbara Hömberg. Sie ist die Geschäftsführerin des Frauenzentrums an der Prenzlauer Allee 6.

Zurzeit hat das Team von EWA viel mehr damit zu tun, Fragen von Frauen zu beantworten, als ein Fest zu organisieren. Außerdem sorgen Barbara Hömberg und ihre Kolleginnen dafür, dass einige Angebote online oder telefonisch weiterlaufen. So gibt es zum Beispiel für arbeitslose Frauen ein Coaching per Audio- und Videochat. Die Bibliothek im Haus stellt indes auf Wunsch Bücherpakete zusammen, die Frauen im EWA abholen können, wenn sie Lesestoff brauchen. Darüber hinaus wird auch beim Ausfüllen von Anträgen aller Art per E-Mail geholfen.

Frauen im Alltag und bei der Freizeitgestaltung zu unterstützen, dieser Aufgabe hat sich das EWA-Frauenzentrum von Anfang an verschrieben. Zu verdanken ist seine Entstehung der legendären Frauenversammlung am 3. Dezember 1989 in der Volksbühne. Danach gründete sich, noch in der DDR, der Verein Erster Weiblicher Aufbruch (EWA). Dessen Ziel war es, ein Frauenzentrum in Prenzlauer Berg zu eröffnen und zu betreiben. Am 20. April 1990 war es dann soweit. Der ehemalige Jugendklub des VEB Kraftwerksanlagenbau war von Frauen aus der Nachbarschaft renoviert worden und begann mit ersten Angeboten.

„Unsere Angebote wurden über die Jahre immer wieder den Wünschen der Besucherinnen angepasst“, berichtet Barbara Hömberg. Auf über 400 Quadratmetern macht das Zentrum heute Beratungs-, Bildungs-, Kultur- und Technikangebote für Frauen. EWA bietet zum Beispiel kostenlose und anonyme Sozialrechts-, Arbeitsrechts-. Mieterinnen-, Familienkonflikt- und psychologische Beratungen an. Es gibt im Haus Sport- und Gesundheits-, Sprach- und Computerkurse. Außerdem treffen sich Frauengruppen zu Workshops und zu Seminaren.

Untergebracht ist an der Prenzlauer Allee 6 auch die HexLibris-Frauenbibliothek. In ihr finden sich über 4500 Bücher, die kostenfrei ausgeliehen werden können. Außerdem gehört ein Publikationsarchiv zum Frauenzentrum, in dem sich etwa die Gesamtausgabe der DDR-Frauenzeitschrift „Für Dich“ befindet. Schließlich bietet das Frauenzentrum in seinem Café zahlreiche Vorträge und Kulturveranstaltungen an und zeigt immer wieder neue Ausstellungen mit Werken unterschiedlicher Künstlerinnen.

Auch wenn die Arbeit des EWA-Frauenzentrums von vielen Seiten gelobt wird: In den zurückliegenden Jahren kam der Treff auch immer wieder in Bedrängnis, weil öffentliche Zuschüsse gekürzt werden sollten oder wurden. Heute hat EWA zwar eine Basisfinanzierung für drei Stellen mit begrenzter Stundenzahl vom Senat. Doch ohne zusätzliches ehrenamtliches Engagement würde manches nicht laufen. So werden Beratungen ehrenamtlich von engagierten Anwältinnen und anderen Fachfrauen durchgeführt. Auch die Treffen der LeseEulen sowie die Ausflüge der Reihe „Ewa on Tour“ werden ehrenamtlich organisiert.

Nach so manchem Auf und Ab sind die EWA-Frauen zu Recht stolz darauf, dass es ihr Zentrum nun schon seit 30 Jahre gibt. Und auch in der Corona-Krise halten die EWA-Mitarbeiterinnen die Stellung für Frauen, die Rat suchen oder Unterstützung benötigen. Sie sind von Montag bis Donnerstag, 11 bis 18 Uhr, telefonisch unter ¿442 55 42 und per E-Mail an buero@ewa-frauenzentrum.de zu erreichen.

Weitere Informationen stehen auf www.ewa-frauenzentrum.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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