Mittag am Fenster
Heilsarmee-Treffpunkt an der Kuglerstraße versorgt weiterhin die Ärmsten der Armen

Die Gäste erhalten die Mahlzeiten jetzt am Fenster. Auch hier gilt: Abstand halten!
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  • hochgeladen von Hendrik Stein

Über eine Essenspende freut sich das Café Treffpunkt der Heilsarmee. Mohammad Iqbal brachte dem Team um Leiter Siegfried Fischer vor wenigen 60 Mittagessen mit Lammfleisch vorbei.

„Das Essen konnten wir aufgrund der Vorschriften zur Corona-Krise natürlich nicht in unseren Räumen verteilen“, sagt Siegfried Fischer. „Bei uns stehen die Tische und Stühle so eng, dass wir seit Mitte März unsere Räume geschlossen haben.“ Im Café Treffpunkt in der Kuglerstraße 11 erhalten Menschen ohne eigene Wohnung und Kiezbewohner mit sehr geringem Einkommen fast täglich ein warmes Mittagessen sowie ein Abendbrot. Außerdem bietet die Heilsarmee Beratung und Unterstützung zu sozialen und Fragen des Alltags an. „Wir wollten auch in Zeiten von Corona nicht alle unsere Angebote einstellen. Sich nicht um die Menschen am Rande der Gesellschaft zu kümmern, das passt nicht zur Heilsarmee“, sagt Fischer.

Deshalb entschied das Team, dass die Küche nicht kalt bleibt und weiterhin eine warme Mahlzeit angeboten wird. „Wir geben das Essen jetzt zum Fenster aus“, so Siegfried Fischer. „Kiezbewohner bringen ihr eigenes Geschirr mit. Obdachlose bekommen indes einen Teller und Besteck von uns, die nach der Benutzung sofort in unserer Spülmaschine landen.“ Die Versorgung aus dem Fenster ist derzeit gar nicht so einfach. Denn in der Kuglerstraße erneuern Bauleute gerade den Gehweg. „Wir kommen aber gut miteinander klar, versorgen die Bauarbeiter sogar mit Kaffee“, berichtet der Treffpunkt-Leiter. Weil auch das Abendbrot im Treff nicht stattfinden kann, bekommen die Besucher als Alternative einen Beutel mit, in dem sich Brötchen und andere Snacks zum Abend finden.

Dass das Café auch weiterhin für seine Gäste da sein kann, liege auch daran, dass die Berliner Tafel die Einrichtung derzeit bestens versorgt, so Fischer. Er freut sich aber auch, dass es Spender aus dem Kiez wie Mohammad Iqbal gibt. Ihm gehört das Restaurant GOA II an der Gleimstraße. Seit nunmehr 15 Jahren fährt der aus Pakistan stammende Gastronom einmal im Monat persönlich zur Kuglerstraße 11 mit seinem Auto, entlädt allerhand gefüllte Töpfe und Pfannen und spendiert den Gästen des Cafés Treffpunkt ein Essen. Für ihn sei das eine Frage der Nächstenliebe, sagt er. Ärmeren zu helfen, sollte auch während Corona-Krise etwas Selbstverständliches sein.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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