Fahrzeugsperre bleibt erhalten
Im Mauerpark wird an einen Fluchttunnel erinnert

Ein riesiger Kran setzte die Reste der Fahrzeugsperre im Herbst wieder an die Stelle zurück, an der Bauleute der Berliner Wasserbetriebe sie gefunden hatten. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Ein riesiger Kran setzte die Reste der Fahrzeugsperre im Herbst wieder an die Stelle zurück, an der Bauleute der Berliner Wasserbetriebe sie gefunden hatten.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Nachdem die Berliner Wasserbetriebe die Bauarbeiten am Stauraumkanal unter dem Mauerpark beendet haben, übernimmt die Grün Berlin GmbH die Neugestaltung des Parkeingangs an der Bernauer Straße.

In diesem Zusammenhang wird in den nächsten Monaten eine Gedenkstätte entstehen, die an die Berliner Mauer und einen Fluchttunnel erinnert. Er war seinerzeit von der Bernauer Straße Richtung Oderberger Straße gegraben worden. Als die Wasserbetriebe 2018 ihre Baustelle für den Stauraumkanal einrichteten, stießen sie auf die Überreste einer früheren Fahrzeugsperre an der Mauer. Dabei handelt es sich um einen etwa dreimal vier Meter großen Betonblock, in dem sich Metallstümpfe befinden.

Außerdem wurden Reste eines alten Bahnschuppens entdeckt. Darin fand der Archäologe und Mauerforscher Torsten Dressler Hinweise auf einen ehemaligen Fluchttunnel. Ein Zeitzeuge berichtete ihm schließlich, dass der einst etwa 80 Meter lange Tunnel von Fluchthelfern aus dem Westen in den Osten gegraben wurde. Allerdings wurden der Fluchtplan an die Stasi verraten. Sie verfüllte den Tunnel. Während die Grundmauern des Gebäudes im Zuge der Bauarbeiten der Wasserbetriebe nicht erhalten werden konnten, ist der Betonblock geborgen und nach Abschluss der Bauarbeiten an den Fundort zurückversetzt worden.

Bereits im vergangenen Jahr beschloss die Pankower BVV, dass im Bereich der beiden Bodenfunde eine Gedenkstätte entstehen soll. Dieser Beschluss soll nun im Rahmen der Neugestaltung des Mauerparkeingangsbereichs durch die Grün Berlin GmbH umgesetzt werden, informiert Bürgermeister Sören Benn (Die Linke).

„Der Zugangsbereich muss aufgrund des Bodenfundes angepasst und umgestaltet werden, um das Bodendenkmal in die Gesamtgestaltung integrieren zu können“, so Benn weiter. „In Abstimmung mit der Stiftung Berliner Mauer wurde eine Gestaltung vorgeschlagen, die die Durchfahrtssperre in der Art eines Bodenfensters mit einer Einfassung in Cortenstahl in Szene setzt. Sowohl der ehemalige Grenzverlauf, als auch der Grundriss des ehemaligen Tunnelzugangs sollen durch bodenbündig eingelassene Stahlbänder angedeutet und durch Informationstafeln erläutert werden.“ Die Gedenkstätte soll noch in diesem Jahr fertig werden, so der Bürgermeister.

Ein riesiger Kran setzte die Reste der Fahrzeugsperre im Herbst wieder an die Stelle zurück, an der Bauleute der Berliner Wasserbetriebe sie gefunden hatten. | Foto: Bernd Wähner
Die Reste der Panzersperre wurden wieder an die Stelle zurückversetzt, an der sie von den Bauleuten der Berliner Wasserbetriebe gefunden wurden. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

84 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 218× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 403× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.370× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.196× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.