Planungen sind einen Schritt weiter
Berliner Architekturbüro gewinnt Wettbewerb für Kurfürstenstraße 72-74
Die Kreuzung Kurfürsten-, Schillstraße und An der Urania ist von Verkehrsschneisen geprägt. Seit einiger Zeit laufen Vorbereitungen, das Areal an der Nahtstelle zwischen den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Mitte neu zu bebauen. Es gab einen ersten Architekturwettbewerb und einen ersten Gewinner.
Es geht um das Grundstück in der Kurfürstenstraße 72-74. Eigentümer und Vorhabenträger ist die Jahr Grundbesitz GmbH & Co. KG aus Hamburg. Projektentwickler ist die ebenfalls in der Hansestadt ansässige Gesellschaft für Projektentwicklung „Hamburg Team“.
Hamburg Team hatte im vergangenen Oktober gemeinsam mit Tempelhof-Schöneberg und Mitte sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und den Eigentümern der Grundstücke an der Kreuzung ein Werkstattverfahren zum Städtebau durchgeführt, dem sich der Hochbauwettbewerb anschloss. Unter den acht Architekturbüros, die am Wettbewerb teilnahmen, hat sich die Jury für das Berliner Büro Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten entschieden.
Der Siegerentwurf sieht auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück fünf fächerartige Bauteile vor, die sich zu einem Ensemble aus einem 17-geschossigen Bürohaus und zwei angeschlossenen Teilen mit Wohnungen zusammenfügen. Die Fassade des Gesamtkomplexes soll mit einer senkrecht gegliederten Natursteinfassade und bodentiefen Glaselementen versehen werden. Im Erdgeschossbereich des Neubaus sind Handel und Gastronomie geplant. Ein Teil der Wohnungen werden Sozialwohnungen sein.
Das Ergebnis des Hochbauwettbewerbs fließt in das laufende Bebauungsplanverfahren ein. Der Investor und sein Projektentwickler rechnen mit dessen Festsetzung Ende kommenden Jahres. Die Entwürfe aller Architekturbüro, die am Wettbewerb teilgenommen haben, sind noch bis Ende Juli im Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Am Köllnischen Park 3, zu sehen.
Unterdessen hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg zwar die Planungen für die große Verkehrskreuzung als Ganzes bestätigt, auf Antrag der SPD-Fraktion in der BVV für die südöstliche Ecke jedoch ausgesetzt.
Dort ist ein flacher „Kulturbaustein“ vorgesehen. Wie er genutzt werden soll, steht noch nicht fest. Das ist aber nicht der Grund für das Moratorium: Von den Sozialdemokraten ist zu hören, der Kulturbau würde „die heutige übermäßige Breite des Straßenraums“ zementieren, würde er so wie geplant errichtet. Es gibt in der BVV Überlegungen, die Straße An der Urania zu verschmälern und nach Westen zu verlegen, um auf ihrer heutigen Ostseite Gelände für Wohnungsneubau zu gewinnen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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