Von der Umweltsenatorin enttäuscht: Lärmschutz am Südring: SPD fordert Engagement
Schöneberg. Berlin ist mit Kuriositäten reich gesegnet. Eine davon ist, dass Ringbahn und A100 ohne Lärmschutz durch dicht bebautes Stadtgebiet führen; so auch in Schöneberg. Die Sozialdemokraten in der BVV fordern deshalb Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für die Grünen) zum Handeln auf.
Auf dem Südring hat die Deutsche Bahn die Gütergleise zwischen Halensee und Neukölln wieder in Betrieb genommen und plant deren Elektrifizierung. Damit die Anwohner unter dieser noch stärker belasteten Verkehrsschneise nicht länger leiden müssen, hatte die BVV im Februar die Forderung nach einem umfassenden Lärmschutz beschlossen. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurde um eine Stellungnahme gebeten. Sie liegt nun vor mit dem Fazit, Günthers Haus „erwarte“ eine Prüfung der Lärmsituation durch die Deutsche Bahn als Bauherrin. Diese aber antwortet nicht. Die SPD ist über die Antwort enttäuscht.
„Gerade von Frau Günther, die dem Umweltbereich biografisch eng verbunden ist, hätten wir an der Stelle mehr Engagement erwartet“, sagt Fraktions-Vize Christoph Götz.
Aus Sicht der SPD hat die Bahn gar kein Interesse, umfassendere Lärmschutzmaßnahmen als gesetzlich vorgeschrieben zu ergreifen. So soll Senatorin Günther nun „aktiv gestaltend eingreifen“ und „Verbesserungen für die vom Lärm hart betroffenen Anwohner (erarbeiten)“, wie es die SPD-Fraktion in der BVV formuliert. Die Sozialdemokraten denken auch an das Abrufen von Bundesmitteln für freiwillige Lärmsanierungen im Fernstraßennetz. „In der ganzen Republik finden sich mittlerweile Beispiele für innerstädtische Lärmschutzmaßnahmen, die hier Vorbild sein könnten“, so Götz. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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