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Lesepodium findet zum 175. Mal statt

Der Vorsitzende des Vereins SchreibArt, Jörg Erdmann (links), konnte zum 174. Lesepodium Kriminaloberrat a.D. Ralf Romahn begrüßen. Mit dem nächsten Lesepodium zieht sich Erdmann nach 25 Jahren aus dieser Veranstaltungsreihe zurück. | Foto: Bernd Wähner
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  • Der Vorsitzende des Vereins SchreibArt, Jörg Erdmann (links), konnte zum 174. Lesepodium Kriminaloberrat a.D. Ralf Romahn begrüßen. Mit dem nächsten Lesepodium zieht sich Erdmann nach 25 Jahren aus dieser Veranstaltungsreihe zurück.
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Unter dem Motto „Erlebtes – Erdachtes – Erlesenes“ findet am 23. März, 19 Uhr das nächste Lesepodium des Vereins SchreibArt im Bildungszentrum am Antonplatz an der Bizetstraße 27 statt.

Die Veranstaltung unter dem Dach der Volkshochschule (VHS) wird diesmal eine besondere sein. Denn nach 175 Veranstaltungen des Lesepodiums wird sich der Organisator dieser Reihe, Jörg Erdmann, zurückziehen und die Reihe an eine Nachfolgerin übergeben. Der Vorsitzende des Vereins SchreibArt hat diese Reihe seit 1998 mit Leidenschaft organisiert. Sein Ziel war es, jungen wie gestandenen Autoren eine Möglichkeit zu geben, ihrer Texte vor Publikum zu lesen. Der Eintritt war und ist kostenfrei für alle.

Im Februar nahm auf dem Lesepodium zum Beispiel Kriminaloberrat a.D. Ralf Romahn Platz. Er war in der Wendezeit 1989/90 Leiter des Polizeidezernats „Leben und Gesundheit“ in Berlin-Mitte. Als Oberstleutnant bei der Volkspolizei war er unter anderem für die Mordkommissionen zuständig. Aus seinen Erinnerungen an ein Kapitalverbrechen in dieser Zeit las er beim Lesepodium. Drei Bücher über authentische Kriminalfälle hat der Pensionär bisher veröffentlicht, das vierte mit dem Titel „Mord im Milieu“ ist in Arbeit.

Den Verein SchreibArt, der die Lesepodien organisiert, gibt es seit 25 Jahren. Eine Säule seiner Arbeit war und ist das „Archiv schreibender ArbeiterInnen“. Als die DDR zusammenbrach und Anfang der 90er-Jahre immer mehr Kombinate dicht machten, hatten drei Wissenschaftlerinnen die Idee, dieses Archiv aufzubauen. Sie reisten durch die Neuen Bundesländer und versuchten, an die Archive der einzelnen „Zirkel schreibender Arbeiter“ heranzukommen. Schätzungen gehen davon aus, dass über die DDR verstreut etwa 300 solcher Zirkel bestanden.

Anfangs wurde diese Arbeit sogar öffentlich gefördert. Als klar war, dass es keine Förderung mehr gibt, entschlossen sich die Wissenschaftlerinnen, den Verein SchreibArt zu gründen. Im Archiv, das nach mehreren Umzügen heute im Industriesalon an der Reinbeckstraße 10 seine Räumlichkeiten hat, befinden sich Originaltexte, Brigadetagebücher, Chroniken, Anthologien und vieles mehr von „Zirkeln schreibender Arbeiter“.

Die zweite Säule des Vereins SchreibArt ist eine jeden Monat stattfindende Literatur- beziehungsweise Schreibwerkstatt unter dem Dach der VHS. Die bisher von Jürgen Erdmann organisierten „Lesepodien“ sind die dritte Säule der Vereinsarbeit. Und im Projekt „Die Alltagsweisen“ werden unter dem Motto „Weihnachtspost gegen Einsamkeit“ handschriftlich Grüße an alleinlebende ältere Bürger oder Pflegeheimbewohner geschrieben. In diesem Jahr sollen erstmals Karten als „Osterpost gegen Einsamkeit“ rausgehen.

Weitere Informationen gibt es auf www.schreibart-ev.de.

Der Vorsitzende des Vereins SchreibArt, Jörg Erdmann (links), konnte zum 174. Lesepodium Kriminaloberrat a.D. Ralf Romahn begrüßen. Mit dem nächsten Lesepodium zieht sich Erdmann nach 25 Jahren aus dieser Veranstaltungsreihe zurück. | Foto: Bernd Wähner
Kriminaloberrat a.D. Ralf Romahn las beim Lesepodium aus seinen Erinnerungen an einen Kriminalfall in der Wendezeit. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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