Grillverbot in allen Grünanlagen denkbar
Zu viel Müll, Lärm, Rauch und Ratten stören / Ein Konzept gibt es nicht

Für viele Bewohner ist das exzessive Grillen in der Grünanlagen um den Fennpfuhl ein Ärgernis. Deshalb wird im Bezirksamt nun über ein Grillverbot in allen Grünanlagen nachgedacht.

Nicht nur Qualm und Lärm belästigen Menschen, die in der Nähe wohnen. Vor allem der hinterlassene Unrat, der auch viele Ratten anzieht, sorgen für Unmut. Die Ausweisung eines Grillplatzes mit extra großem Müllcontainer, verstärkte Kontrollen, Verbotsschilder, zusätzliche Mülleimer und Reinigungen durch die BSR, Aufklärungskampagnen und Schädlingsbekämpfung haben nicht zum erhofften Erfolg geführt.

Deshalb beschloss die BVV 2021 auf Antrag der SPD-Fraktion, das das Bezirksamt ein Konzept für das Grillen im Fennpfuhlpark entwickeln solle. Es müsse nur noch nach Anmeldung und Hinterlassen eines Pfandes ermöglicht werden. In Friedrichshain-Kreuzberg werde solch ein Verfahren getestet. Inzwischen rückt die Grillsaison näher und den Verordneten ist noch kein Konzept bekannt und sie wissen noch nicht, wie es im Nachbarbezirk funktioniert. Deshalb erfragte der Verordnete Michael Julien Andre (SPD) in der BVV den Sachstand. „Wir sind dabei, das Thema Grillen im Bezirksamt grundsätzlich zu diskutieren“, erklärt der Stadtrat für Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr, Martin Schaefer (CDU). „Es spricht nicht wenig dafür, dass wir die Grillplätze in Lichtenberg stärker sanktionieren, wenn nicht gar einschränken oder abbauen müssen.“ Inzwischen sieht es so aus, dass nur noch zwei von zwölf Bezirken das Grillen in öffentlichen Anlagen erlauben. „Das führt zu einem erhöhten Grilltourismus. Und das verursacht uns Kosten und bereitet Mühe“, so Martin Schaefer.

Das Pfandsystem funktioniere in Friedrichshain-Kreuzberg „sehr durchwachsen“, erklärt der Stadtrat. Es konnte nicht ohne zusätzliche Kosten durchgeführt werden. Es musste ein Kiosk aufgestellt werden. Trotz Präsenz von Parkmanagern und Ordnungsamt musste auch immer wieder die Polizei gerufen werden. Und wenn alle Grillplätze belegt waren, wurde einfach gegrillt, wo es nicht erlaubt war. Deshalb werde man dieses Konzept nicht verfolgen. Stattdessen werde an einer grundsätzlichen Lösung gearbeitet. Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) bekräftigt dieses Bemühen. „Wir müssen ergebnisoffen Maßnahmen diskutieren, die auch Grillverbot heißen können, damit wir Ruhe in diese Grünanlage bekommen“, so der Bürgermeister.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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