Drogenszene und Suchthilfe
Regisseur Thomas Wüstemann veröffentlicht sechsteilige Dokumentation

Ina und Milan erzählen im Film über ihre Sucht und ihr Leben heute. Links Regisseur Thomas Wüstemann. | Foto: Schilp
3Bilder
  • Ina und Milan erzählen im Film über ihre Sucht und ihr Leben heute. Links Regisseur Thomas Wüstemann.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

„Am Ende ein Anfang – Suchthilfen in Neukölln“: So heißt eine sechsteilige Dokumentation, die im Auftrag des Bezirksamts Neukölln entstanden ist. Drei Folgen sind bereits auf YouTube zu sehen, die restlichen erscheinen im Wochentakt.

Zu Wort kommen Mitarbeiter von Hilfseinrichtungen und ehemals Abhängige. Zum Beispiel Milan. „Ich habe meine Drogen geliebt und dafür einen hohen Preis bezahlt“, sagt er, während er an der Karl-Marx-Straße umherstreift. Methadon half ihm, vom harten Stoff loszukommen. Oder Ina aus Rudow, die von starken Schmerzmitteln zum Alkohol wechselte und unbemerkt in der eigenen Wohnung trank. Noch heute ist es manchmal ein Kampf für sie, nicht zur Flasche zu greifen, besonders wenn sie deprimiert ist. Oder Susanne, die trotz heftigen Drogenkonsums immer normal gearbeitet hat und deren Partner nichts von ihrer Sucht ahnte. Sie alle erzählen ihre Geschichte und davon, wie sie den Absprung schafften.

Hier kommen die Suchthilfen ins Spiel und davon gibt es in Neukölln viele. Mitarbeiterinnen der Entgiftungsstation bei Vivantes berichten von ihrer Arbeit ebenso wie Experten von der Suchtberatung Confamilia, der Fachklinik F2 an der Flughafenstraße, der Substitutionspraxis im Rollbergviertel und des Verein Fixpunkt, der Straßensozialarbeit leistet.

Der Zuschauer erfährt nicht nur viel über die Situation und das Netzwerk aus Hilfen im Bezirk, sondern auch, wie sich die Drogenpolitik in den vergangenen Jahren verändert hat und wie unterschiedlich die Gründe für den Konsum sind. Regisseur der rund 15-minütigen Folgen ist Thomas Wüstemann. Immer wieder blendet er auch Zitate aus Romanen ein, von „Bekenntnisse eines englischen Opiumessers“ (1822) bis „Trainspotting“ (1993). „Ich habe bestimmt 20 Bücher gelesen, um ins Thema einzutauchen“, sagt er. Außerdem habe er jede Menge Dokus geschaut, die meisten „ganz schlimm und stigmatisierend“.

Er sei glücklich, Menschen wie Ina und Milan gefunden zu haben, die ihm Einblick in ihre Leben gewährten. „Wenn nur ein einziger einen Entzug macht, hat es sich gelohnt“, kommentiert Ina. Und Milan sagt, er sei stolz, dabei gewesen zu sein. Ihm ist es auch wichtig zu zeigen: „Es ist wirklich harte Arbeit, von der Droge loszukommen.“ Zu finden sind die Folgen auf YouTube unter https://www.youtube.com/results?search_query=am+ende+ein+anfang.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 763× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 923× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.