Bruch mit der Tradition
Veranstalter „Partner für Spandau“ sagt Spandauer Weihnachtsmarkt endgültig ab
Der Spandauer Weihnachtsmarkt gehört zu den traditionsreichsten in Berlin. 2020 wird es ihn aber nicht geben. Die endgültige Absage findet sich inzwischen auf der Internetseite des Veranstalters „Partner für Spandau“.
Wie berichtet, war bereits im August eine reduzierte Form des Marktes angekündigt worden. Anstatt in der Altstadt sollte er in der Zitadelle stattfinden – mit nur etwa halb so vielen Verkaufsständen wie sonst, Abstands- und Hygieneregeln und einer reglementierten Besucherzahl durch Einlasskontrollen. Das alles ist jetzt passé.
Das Aus wird bereits mit dem noch bis 30. November geltenden Verbot für alle Weihnachts- und Jahrmärkte begründet. Denn losgehen sollte es in der Zitadelle eigentlich am 23. November. Deshalb war der Geschäftsführer von „Partner für Spandau“, Sven-Uwe Dettmann, schon vor einigen Wochen eher skeptisch, ob es noch grünes Licht für die Veranstaltung geben wird. Mindestens eine Woche falle wegen des Teil-Lockdowns schon aus. Auch könnten wahrscheinlich mehrere Anbieter gar nicht anreisen. Und für den Aufbau des Marktes müssten ungefähr zwei Wochen einkalkuliert werden. Deshalb hätte es bis spätestens Mitte November Klarheit gebraucht, ob im Dezember ein Betrieb überhaupt möglich wäre. Das ist inzwischen aber eher unwahrscheinlich. Und damit blieb eigentlich nur eines übrig, den Weihnachtsmarkt ausfallen zu lassen.
Das gilt auch für sein Begleitprogramm, etwa für das traditionelle Weihnachtssingen der Spandauer Grundschulen am Sonnabend vor dem zweiten Advent in der Nikolaikirche. Musiklehrer Reinhard Müller ist seit 30 Jahren bei diesem Konzert mit dabei, seit 15 Jahren leitet er den Auftritt, an dem im vergangenen Jahr rund 200 Schüler teilnahmen. Dass der in diesem Advent wahrscheinlich nicht in der Kirche möglich ist, hatte sich ebenfalls schon frühzeitig angedeutet. Deshalb sollte es in der Zitadelle Gesang an mehreren Plätzen geben, um dadurch die Zahl der jeweiligen Zuhörer zu reduzieren. Daraus wird jetzt ebenfalls nichts. Vielleicht könne das Konzert der Kinder im kommenden Jahr nachgeholt werden, überlegt Reinhard Müller noch, nicht erst im Advent, sondern wenn die Corona-Lage das zulasse.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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