Verbindliche Vorschule
Soll das letzte Kita-Jahr zur Pflicht werden?

Vor der Schule in die Vorschule. Ein Vorschlag, der immer mal wieder in die Diskussion gebracht wird.

Zuletzt von der CDU-Abgeordneten Emine Demirbüken-Wegner. Ihre Forderung: eine verpflichtende Vorschule im letzten Jahr vor der Einschulung. Sie soll an den Grundschulen eingerichtet werden.

Die SPD und inzwischen auch die FDP in Berlin wollen dagegen das letzte Kita-Jahr zur Pflicht machen. Es soll ebenfalls Vorschule heißen. Allen ist gemeinsam, dass sie speziell auf Kinder abzielen, die keine Tagesstätte besuchen. Das betrifft zwar nur etwa sechs Prozent, aber häufig besteht gerade bei ihnen ein erhöhter Förderbedarf. Ich finde die Idee vernünftig. Auch der Vorwurf, hier werde Zwang ausgeübt, ist nicht wirklich haltbar. Der Schulbesuch ist schließlich ebenfalls Pflicht. Mit der Vorschule beginnt sie lediglich ein Jahr früher.

Etwas anderes ist nach meiner Ansicht problematischer. Aktuell gibt es nämlich jetzt schon viel zu wenige Plätze für alle Eltern, die ihr Kind in eine Kita schicken wollen und darauf einen gesetzlichen Anspruch haben. Wie vor diesem Hintergrund im letzten Kita-Jahr weiterer Zuwachs untergebracht werden soll, bleibt für mich erst einmal ein Geheimnis. Und wenn die Vorschulkinder in die Grundschulen abwandern, führt das dort zu Engpässen. Denn die sind in der Regel ebenfalls voll. Außerdem braucht es dann weiteres Personal. Das ist schon jetzt schwer zu finden. Bevor das Thema weiter verfolgt wird, sollten zunächst diese Hausaufgaben erledigt werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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